Natürliche Materialien
Natürlich schöne Designs aus Holz & Co.
Holz ist einer der wichtigsten Rohstoffe, den die Natur zu bieten hat, und seine Verarbeitungsmöglichkeiten sind so vielfältig wie sein Vorkommen. Dank unterschiedlicher Materialstrukturen bedienen Möbel aus Holz verschiedenste Geschmäcker. Ob geölt, lackiert, gebeizt, geseift, gekalkt oder unbehandelt, das organische Material überzeugt durch Individualität und Charakter. Besonders naturbelassene Stücke entwickeln ein regelrechtes Eigenleben, wenn sie über die Jahre eine Patina ansetzen und damit jedem ihrer Erlebnisse ein kleines Denkmal setzen. Im Design wurde mit Holz auch die eine oder andere formale Revolution vorangetrieben. Man denke an das Bugholzverfahren von Thonet oder die Plywood Group von Charles & Ray Eames. Scheinbar zeitlos in ihrer Beliebtheit, sind Holzmöbel bis heute das Nonplusultra, wenn es um wertige Optik, Umweltverträglichkeit und Qualitätsarbeit geht. Dabei schaffen es nur Naturmaterialien, Räumen diese einzigartig angenehme Wärme zu verleihen.
Fritz Hansen
1885 gegründet, avancierte das dänische Unternehmen zu einem der renommiertesten Hersteller hochwertiger Designmöbel der Gegenwart. Als besonders erfolgreich erwies sich die Zusammenarbeit mit Arne Jacobsen, mit dessen Serie 7 Stühlen aus formgepresstem Schichtholz Fritz Hansen in den 50er-Jahren seinen Durchbruch erlangte.
Carl Hansen & Søn
1908 in Dänemark gegründet, war der Hersteller Carl Hansen & Søn bestrebt, traditionelle Handwerkskunst mit den Methoden der Serienproduktion zu vereinen. Carl Hansen & Søn setzt auf Holz als Material und prägt die Designgeschichte bis heute.
Thonet
Der Ursprung des deutschen Herstellers Thonet geht auf das Jahr 1819 zurück. Unternehmensgründer Michael Thonet entwickelte das bis heute praktizierte Bugholzverfahren, bei dem massives Holz unter Wasserdampf verbogen wird. Mit der Einführung des Stuhls Nr. 14 entwickelte sich Thonet bald zu einem renommierten Unternehmen, dessen Designstühle und Designtische unter modernsten Rahmenbedingungen hergestellt werden.
Auf Biegen und Brechen - Wie gebogenes Holz die Möbelgeschichte revolutionierte
Wer hätte gedacht, dass in Leim gekochte Furnierstreifen eines Tages wegweisend für die Möbelherstellung sein werden? Schwer vorstellbar, aber aus diesem Experiment entwickelte sich im Hause Thonet Mitte des 19. Jahrhunderts eines der innovativsten Verfahren zur Möbelherstellung: das Bugholzverfahren. Der Stuhl Nr. 14 aus massiv gebogenem Holz wurde - ganz im Sinne des Thonet-Mottos - auf Biegen und Brechen eines der bekanntesten Sitzmöbel weltweit. Seit mehr als einem Jahrhundert greifen verschiedenste DesignerInnen immer wieder auf das Biegen von Holz zurück. Nicht nur Charles & Ray Eames waren zwei von vielen, die mit der Plywood Group aus gebogenem Schichtholz ein weiteres, aber nicht das letzte Mal die Möbelgeschichte revolutionierten.
1859: Thonet
Der Bugholzstuhl 214/214 M des Herstellers Thonet ist auch unter der Bezeichnung "Kaffeehausstuhl" bekannt und gilt als Vorreiter des industriellen Möbeldesigns.
1942: Egon Eiermann
Das mehrfach verleimte Buchenfurnier der Sitzfläche des SE 42 von Wilde + Spieth wird im Herstellungsprozess dreidimensional verformt und so den ergonomischen Ansprüchen des menschlichen Körpers angepasst.
1952: Fritz Hansen/Arne Jacobsen
Die Ameise von Arne Jacobsen wird nach dem Verfahren der Schichtholzverleimung gefertigt und ist der Vorgänger seiner berühmten Serie 7. Der Designer schuf so sein meistverkauftes Objekt - und zugleich einen Klassiker der modernen Möbelgeschichte mit unbegrenzten Einsatzmöglichkeiten.
1945: Charles & Ray Eames
Charles und Ray Eames setzten mit der Entwicklung der Plywood Chairs aus dreidimensional verformtem Schichtholz einen Meilenstein in der Möbelgeschichte. Auf vier geschwungenen Füßen steht der von Vitra produzierte Stuhl zu jedem Zeitpunkt stabil, was das Relaxen im LCW perfekt macht – ob mit oder ohne hochwertigem Lederpolster.
Das Material, aus dem moderne Trends geschnitzt sind
Skandinavische Möbelhersteller wie Muuto oder Hay genießen trotz ihres Newcomer-Status bereits großes Ansehen und bringen mit ihren charmanten Holzdesigns frischen Wind in die Wohnzimmer der DesignliebhaberInnen. In Kooperation mit JungdesignerInnen beweisen die gefragten Skandinavier ein ausgeprägtes Gespür für aktuelle nordisch angehauchte Wohntrends und zeitlos schönes Designs - zum Beispiel im Stil des Mid-Century Modern. Möbel aus der Mitte des 20. Jahrhunderts mit organischen Formen und konischen Beinen erfahren heute einen neuen Aufschwung und haben, neu aufgelegt, das Zeug zu modernen Klassikern.
Made in Aschau - Nachhaltige Holzmöbel von Nils Holger Moormann
Ein Mann, der mit seiner ganz eigenen Interpretation von Holzmobiliar gängige Regeln des Möbeldesigns ordentlich entstaubt hat, ist Nils Holger Moormann. Sein gleichnamiges Unternehmen ist seit seiner Gründung im Jahr 1982 in Aschau im Chiemgau ansässig und zählt zu den erfolgreichen Querdenkern unter den Holzmöbelherstellern. Im Rahmen der Moormann'schen Philosophie werden nur natürliche Werkstoffe verwendet und überwiegend Zulieferer aus der Region einbezogen. So wird die Umwelt geschont und die Gegend wirtschaftlich gestärkt. Überwiegend mit den nachhaltig produzierten Moormann Möbeln ist auch das hauseigene Design- und Biohotel berge bestückt - unser Reisetipp für alle Natur- und Holzliebhaber!
Faszinierende Vielfalt der Naturmaterialien
Wer in Sachen Mobiliar auf Natürlichkeit setzen möchte, muss sich längst nicht nur mit Eiche, Buche, Ahorn, Esche, Walnuss & Co. zufriedengeben. Modernes Design bietet innovative Lösungen aus verschiedenen Naturmaterialien, die sich die besonderen Materialeigenschaften zunutze machen und trotz ihres häufig speziellen Stils durch ihre warme Art Wohnlichkeit schaffen.
Papier und Rattan für Detailverliebte
Holz im leichteren Sinne. Das durch Entwässerung bestimmter Fasern, meist pflanzlicher Herkunft, hergestellte Material zaubert so federleichte Designs wie die Akari Papierleuchten aus der Light Sculptures Kollektion von Isamu Noguchi, die heute von Vitra vertrieben wird. Die filigranen Rohre, gewonnen aus dem Stamm der Rattanpalmen, erlangten in Form von Sitzflächen und ganzen Flechtmöbeln, wie dem Rattansessel E 10 Popularität im Möbeldesign. Die nötige Stabilität erhält der E 10 allein durch die geflochtene Struktur, die eine außergewöhnliche und organische Form bildet, in der es sich bequem sitzen und relaxen lässt. Der Thonet Freischwinger S 533 aus Korbgeflecht wurde bereits in den 1920er Jahren von Ludwig Mies van der Rohe entworfen und zählt zu den absoluten Klassikern des Möbeldesigns. Der Bauhaus-Stuhl wurde erstmals 1927 in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung präsentiert.
Wenn es um handgeschöpftes, feinstes Papier als Material geht, ist besonders auch an Le Klint, eine der wichtigsten Design Manufakturen in Dänemark, zu denken, in der ganz ohne das Zutun großer Maschinenparks, sondern in präziser Handarbeit Großartiges aus Papier und Kunststoff entsteht. Le Klint arbeitet ausschließlich mit hochwertigem Papier sowie einer extra angefertigten Kunststofffolie mit langlebigen Eigenschaften. Ziel ist eine Le Klint Leuchte von Generation zu Generation weiterzureichen und somit ein schönes Stück dänischen Designs zu bewahren.
Kork - Der Alleskönner
Von der Schuhsohle bis zum Möbeldesign: Kork ist ein wahres Multitalent! Gewonnen wird das natürliche Material aus der Rinde der Korkeiche, einem bis zu 12 Meter hohen Baum, der 250 bis 350 Jahre alt werden kann und im westlichen Mittelmeerraum gedeiht. Ab einem Alter von 25 bis 40 Jahren kann die Rinde zum ersten Mal geerntet werden - danach erfolgt die Ernte alle neun bis 12 Jahre. Im Rahmen der Schälung, die übrigens von Hand verrichtet wird, wird maximal ein Drittel der Korkrinde genutzt. Hierbei ist besondere Vorsicht geboten, denn die korkbildende Kambiumschicht des Stammes darf auf keinen Fall verletzt werden. Im Idealfall können Korkeichen im Laufe ihrer produktiven Lebensphase bis zu 16 Mal abgeerntet werden. Die Rinde punktet durch gute Verarbeitungseigenschaften, ist schallabsorbierend und feuerhemmend, beständig gegenüber Fäulnis und umweltverträglich. Besonders im Wohnbereich wird Kork gern und viel eingesetzt, so zum Beispiel in Form der Cork Family von Jasper Morrison, der das Material schon vor längerer Zeit für sich entdeckt hat. Die Vitra Hocker sind robust und leicht zugleich, verfügen über eine angenehme Haptik und bilden eine originelle Alternative zum klassischen Beistelltisch oder Hocker.
- Nachwachsend
Als nachwachsender Rohstoff ist Kork besonders nachhaltig. - Alterungsbeständig
Kork gehört zur Gruppe der haltbarsten organischen Materialien und behält seine Materialeigenschaften auch über einen langen Zeitraum. - Lebensmittelecht
Kork ist von Natur aus unschädlich und geruchsneutral. - Leicht
Die in den Kork-Mikrozellen verschlossene Luft stellt 90 % seines Volumens dar. Kork ist fünfmal leichter als Wasser, verfügt also über ein sehr geringes Gewicht. - Schwer entflammbar
Häufig sind Korkplatten aufgrund ihrer hohen thermischen Trägheit schwer entflammbar. - Wärme- & kälteisolierend
Kork verfügt über eine geringe Wärmeleitfähigkeit. - Schallisolierend
Kork nimmt dank seiner spezifischen Struktur Schall- und Vibrationswellen auf. Aufgrund der im Kork gespeicherten Luft ist eine Korkdämmung nicht nur wärme-, sondern auch schalldämmend. - Wasserundurchlässig
Kork ist wasserabweisend und eignet sich somit sehr gut als Bodenbelag. - Angenehme Haptik
Seine samtige Haptik macht Kork zu einem besonders angenehmen Material. - Warme Ausstrahlung
Kork sorgt für eine gemütliche Atmosphäre im Wohnbereich.
Marmor - luxuriöser Naturstein mit Geschichte
Ob Küchenplanung, Badezimmerfliesen oder Wohnaccessoires: Marmor gilt als absoluter Interior Trend und ist aus vielen Designkonzepten nicht mehr wegzudenken. Dabei ist das edle Material keinesfalls neu, schon in der Antike und im Römischen Reich galt der Naturstein als kostbar. Zahlreiche berühmte Werke der Bildenden Kunst wie Michelangelos Pietà in der Peterskirche in Rom, seine Statue David in Florenz oder Prestigebauten wie die griechische Akropolis oder das Taj Mahal in Indien wurden aus dem wertvollen Gestein gefertigt. Bis heute ist die Gewinnung von Marmor ein aufwändiger und kostenintensiver Prozess, was die Preispolitik für das seltene Material erklärt. Im 18. Jahrhundert wurde Sprengstoff zur Gewinnung eingesetzt, was allerdings einen hohen Verschleiß zum Nachteil hatte. Auch auf Rollen laufende Drahtseile wurden für den Abbau von Marmor genutzt. Heute werden die Gesteinsblöcke mit Seilsägen oder Schrämen, speziellen Maschinen aus dem Bergbau, aus dem Berg geschnitten, eine Methode, bei der besonders auf die natürlichen Risse im Stein zu achten ist. Größere Abbauregionen für Marmor befinden sich in Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, der Türkei, den USA und in Kanada. Besonders die italienische Stadt Carrara erlangte aufgrund ihres Marmorvorkommens weltweit Berühmtheit, denn in den rund 150 Steinbrüchen in der Umgebung werden etwa 40 Marmorarten abgebaut.
- Lebensmittelecht
Marmor beeinträchtigt den Geruch und Geschmack von Lebensmitteln nicht und ist gesundheitlich unbedenklich. - Einzigartig
Marmor ist ein Naturmaterial, daher kann die Musterung variieren: Jedes Objekt aus Marmor ist ein Unikat. - Für Allergiker geeignet
Marmor verfügt über eine geschlossene Oberfläche, ist pflegeleicht und daher gut für Menschen mit Hausstauballergie geeignet. - Langlebig
Marmor ist extrem hart und beständig. - Polierbar
Das Material kann immer wieder aufpoliert werden und sieht so auch nach langer Zeit noch aus wie neu. - Hitzebeständig
Marmor erweist sich als äußerst hitzebeständig: Temperaturen bis zu 600° C hält das Material problemlos aus.