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Über Kohn & Thonet

Hinter Kohn & Thonet verbirgt sich keinesfalls die Zusammenarbeit zweier Designer, sondern vielmehr das Ergebnis eines langen, erbitterten Kampfes um eine der gefragtesten Fertigungstechniken des 19. Jahrhunderts. 1836 gelang es Michael Thonet, seinerseits gelernter Tischler, Stühle aus Bugholz zu fertigen und damit den Grundstein für die industrielle Möbelherstellung zu legen. Die Stühle, unter ihnen der berühmte Stuhl Nr. 14 – besser bekannt als Kaffeehausstuhl – zeichnen sich allesamt durch ihr extrem reduziertes, elegantes Design aus. Das stetig wachsende Interesse an Thonets Möbeln wollten mehr und mehr Unternehmer zu ihren Gunsten ausnutzen. 1856 zogen Jacob und Joseph Kohn, ihrerseits Möbelproduzenten, gegen das angemeldete Patent Thonets vor Gericht. Die Begründung: Dem Design würde es an Innovation mangeln. 1859 musste Thonet seine Führungsposition räumen. Aus dem anschließendem Konkurrenzkampf um die Herstellung von Bugholzmöbeln gehen die Gebrüder Kohn als Sieger hervor. Geringere Verkaufszahlen während und nach dem ersten Weltkrieg zwingen die Brüder jedoch dazu, sich mit Mundus-Holding zusammenzuschließen. 1923 verbünden sich die ehemaligen Konkurrenten zu Thonet-Mundus und sichern sich somit die entgültige Vormachtstellung auf dem internationen Markt.