USM Haller Bücherregal 50

Design

Die Geschichte des USM Haller Bücherregals begann genau wie die der USM Haller Sideboards und aller anderen USM Möbel Anfang der 1960er Jahre, als der Schweizer Betrieb USM in ein modernes Industrieunternehmen umstrukturiert werden sollte. Der damalige Firmeninhaber, Paul Schärer, beauftragte damals den Architekten Fritz Haller mit der Planung neuer Betriebsanlagen. Nach Fertigstellung der Neubauten entwickelte Fritz Haller dann im Jahr 1963 das USM Möbelbausystem als Inneneinrichtung für den USM Büropavillon in Münsingen. Ursprünglich nur für den firmeneigenen Bedarf konzipiert, ging USM Haller sechs Jahre später, nach der Ausstattung der Pariser Rothschild Bank, in Serienproduktion. Das Besondere der USM Haller Regale ist heute wie damals die modulare Konzeption: aus gerade einmal drei Grundelementen können Möbel in beinahe allen erdenklichen Formen konstruiert werden. In die Grundstruktur aus verchromten Metallrohren, die mit ebenfalls verchromten Metallkugeln verbunden sind, werden Tablare aus Metall oder Glas eingesetzt. Das konfigurierbare USM Bücherregal 50 ist wahlweise offen oder mit zwei bzw. drei Klappen erhältlich und ist fünf Fächer hoch, die jeweils eine Höhe von 35 Zentimetern haben.

Mit USM werden aus nur wenigen Elementen verschiedenste Möbel hergestellt.

Designer

Fritz Haller, der Designer der USM Möbel, war durch den Architektenberuf seines Vaters schon früh mit Architektur vertraut und begann mit siebzehn Jahren eine Ausbildung zum Bauzeichner, die er 1943 abschloss. Für seine Architekturauffassung war vor allem die Arbeit im Rotterdamer Büro van Tijen Ende der vierziger Jahre sehr prägend, wo er mit Willem van Tijen und Berend Bakema zusammen arbeitete, die zu den wichtigsten Vertretern des Nachkriegsfunktionalismus zählen. So ließen, unter diesem Einfluss und zurück in der Schweiz, schon seine frühen Gebäude eine funktionalistische Ausrichtung und ein Streben nach Systematisierung erkennen. Auch die USM Möbel brachten diese Gestaltungsauffassung einige Jahre später deutlich zum Ausdruck. Nachdem Paul Schärer Haller dann 1960 mit der Planung neuer USM Betriebsanlagen beauftragt hatte, entwarf Haller das USM Möbelsystem, das die Büromöbelwelt grundlegend revolutionieren sollte. 1977 trat Haller die Nachfolge Egon Eiermanns als Professor an der Universität Karlsruhe an und lehrte in Stuttgart und Dortmund. Sein größter Erfolg ist nach wie vor USM Haller. Das System wurde in den USA und Europa vielfach ausgezeichnet und hat sich zu einem der Klassiker der modernen Designgeschichte entwickelt. Fritz Haller starb im Oktober 2012 in der Schweiz.

USM Showroom in Tokio

Das USM Haller Bücherregal ist bei smow standardmäßig mit 50 cm breiten Fächern erhältlich.

Herstellung

USM hat seinen Firmenhauptsitz im Schweizer Münsingen. Dort produziert USM die verchromten Metallrohre, für die Möbelstruktur, die ebenfalls verchromten Metallkugeln, die die Rohre miteinander verbinden und die Tablare aus Metall oder Glas. Die Metalltablare werden in 15 verschiedenen USM Farben pulverbeschichtet. Für den deutschen Markt werden die USM Teile von Münsingen nach Bühl, Baden-Württemberg transportiert, wo sie geschulte USM Mitarbeiter montieren. Da bei der Produktion nur hochwertige und langlebige Materialien zum Einsatz kommen und die Struktur der USM Möbel so variabel ist, dass sie theoretisch nicht komplett gegen ein neues Möbel ausgetauscht werden müssen, sondern umgebaut werden können, erweist sich USM Haller nicht nur im Bereich der Büromöbel als ein nachhaltiges und ressourcenschonendes Produkt.

Zeitgeschehen

Mit Blick auf die Designgeschichte ist USM Haller dem Funktionalismus zuzuordnen. Das Gestaltungsprinzip „form follows function“ kennzeichnet diese Strömung und wird mit den USM Büromöbeln in besonderer Weise umgesetzt. So können die Möbel den sich wandelnden Ansprüchen ihrer Umgebung angepasst werden und bleiben in ihrer Funktionalität flexibel. Auch das reduzierte, minimalistische Design ergibt sich aus der Konzentration auf funktionale Aspekte während des Designprozesses und erscheint uns deshalb auch heute noch zeitlos und schön. So überzeugen Fritz Hallers USM Regale seit fast fünfzig Jahren als Designklassiker der Büromöblierung und behaupten sich durch die Vielseitigkeit ihres schlichten Designs inzwischen auch zunehmend als Wohnmöbel.

USM Haller Möbel funktionieren dank ihrer Vielfältigkeit in vielen Kontexten.

Hersteller

USM wurde 1885 im Schweizer Münsingen bei Bern durch Ulrich Schärer als Eisenwarenhandlung und Schlosserei gegründet. In den 1920er Jahren kamen Fensterverschlüsse, in den Jahren des Wirtschaftsaufschwungs in der Nachkriegszeit Blech- und Metallverarbeitung als Produktionszweige hinzu. Als Paul Schärer 1961 Fritz Haller zuerst mit der Planung der neuen Büro- und Fabrikgebäude und später mit dem Möbeldesign für den Büropavillon beauftragte, beginnt die Geschichte der USM Haller Möbel wie man sie heute kennt. Seit 1969 werden USM Sideboards, Regale usw. in Serie produziert. Der Erfolg des Möbelsystems lässt sich an den Ereignissen der folgenden Jahre ablesen: 1975 eröffnete USM einen weiteren Produktionsstandort im baden-württembergischen Bühl, die USM U. Schärer Söhne GmbH, 1994 folgte Frankreich, 1995 New York, USA, 1998 wurde der erste permanente USM Showroom in Hamburg eröffnet, 2001 das USM Möbelbausystem in die Sammlung des Museum of Modern Art MoMA in New York aufgenommen und als letzter Meilenstein wurde 2008 USM U. Schaerer Sons K.K., Tokio, Japan gegründet.