Tip Ton
von Edward Barber & Jay Osgerby, 2011 — 293,00 €wurde Ihrer Wunschliste hinzugefügt.
Details
Produktart | Allzweckstuhl |
Abmessungen | Angaben in mm |
Farben | recyceltes Polyethylen Polyethylen |
Material | Stuhl: Polypropylen-Vollkunststoff oder recyceltes Polypropylen (Ausführung Dunkelgrau RE) Gleiter: Polyethylen oder recyceltes Polyethylen (Ausführung Dunkelgrau RE) |
Funktion & Eigenschaften | Richtet Becken und Rückrat auf und verbessert somit die Durchblutung der Beine Stapelbar bis zu 4 Stühle Outdoorfähig in den Farben basalt, olive, industriegrün, mango, erdgrau, eisgrau, gletscherblau, basic dark und weiß Die Ausführung Dunkelgrau RE ist zu 100 % recycelfähig |
Konzept | |
Pflege | Bitte verwenden Sie zur Reinigung ein feuchtes Tuch und ein mildes Reinigungsmittel. |
Zertifikate & Nachhaltigkeit | Für Vitra gilt: ISO 9001: 2008 (Qualitätmanagementnorm) ISO 14001: 2004 (Umweltmanagementnorm) Mit dem Tip Ton RE (Ausführung Dunkelgrau RE) bringt Vitra einen Tip Ton Stuhl auf den Markt, der sowohl aus recyceltem Polypropylen besteht, als auch zu 100 % recycelfähig ist und somit wiederum dem Stoff- und Produktionskreislauf zugeführt werden kann. |
Gewährleistung | 24 Monate Produkt registrieren und 10 Jahre Vitra Herstellergarantie sichern |
Zubehör | Soft Seats (Typ A) |
Produktdatenblatt | Bitte klicken Sie auf das Bild, um detaillierte Informationen zu erhalten (ca. 0,2 MB). |
Produktpräsentation |
Designstory
"Eine vorgeneigte Sitzposition fördert die Konzentrationsfähigkeit"
Im Jahr 2008 wurden die britischen Designer Edward Barber & Jay Osgerby von der „Royal Society of Arts, Manufacures and Commerce“ für die Ausarbeitung eines Möblierungskonzepts für die neue „Royal Society of Arts Academy“ im englischen Tipton angefragt. Als Barber & Osgerby begannen sich an die Planung zu machen, fiel ihnen auf, dass es an innovativen Stühlen für das Lernen fehlte – der letzte war bis dato wohl Robin Days Polyprop Chair von 1963. Ansonsten schienen die Stühle sich an überholten pädagogischen Leitlinien zu orientieren, die von frontaler Wissensvermittlung an still und aufrecht sitzende Schüler ausgingen. So machten es sich die beiden zur Aufgabe, zeitgemäße Stühle für junge lernende Menschen zu entwickeln. Unzerstörbar, leicht, geräuscharm, stapelbar, bunt, komplett recycelbar und einfach in der Produktion sollte er sein. Achja, und Bewegung sollte er ermöglichen. Schnell war also klar, dass ein nahezu revolutionärer Stuhl für eine neue Ära des Lernens und Sitzens vonnöten war.
Über 30 Prototypen für das optimale Sitzerlebnis
Das Duo Barber & Osgerby stand zu jenem Zeitpunkt bereits im losen Kontakt mit Vitra und wusste, dass dort in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich dynamisches Sitzen bei Bürostühlen erforscht wurde. Die beiden klinkten sich ein und das Resultat der ETH Studie ließ nicht lange auf sich warten: Eine vorgeneigte Sitzposition hilft bei der Vorbeugung körperlicher Beschwerden und fördert gleichzeitig die Durchblutung und somit die Konzentrationsfähigkeit. Bald darauf begann der intensive Designprozess von Edward und Jay. Die Idee war ein Stuhl, der durch seine Konstruktion verschiedene Sitzpositionen anregen und so Körper und Geist in Bewegung halten sollte. Es folgte eine Phase des Tüftelns und Ausprobierens – inklusive über 30 Prototypen. Einige von ihnen bestanden aus Metalluntergestell und separater Sitzschale und hatten mit dem endgültigen Produkt formal kaum etwas gemein. Trotzdem dienten sie dazu technische Probleme zu lösen und Stapel- sowie Kippfunktion herauszuarbeiten. Bald kristallisierte sich heraus, dass ein Stuhl, welcher komplett aus Kunststoff besteht, am geeignetsten sei. Da der Stuhl auf Bildungseinrichtungen ausgelegt sein sollte, wurde er vor seiner Finalisierung aufs Härteste getestet, vor allem auch, da er den spezifischen Anforderungen verschiedenster Länder gerecht werden sollte, was immer wieder feine Anpassungen von Konstruktionsdetails bedeutete. Schließlich standen die endgültige Gestalt und der Name des original Vitra Stuhls fest: Tip Ton gibt einerseits die Kombination der zwei Sitzpositionen lautmalerisch wieder („to tip“, engl. für „kippen“) und beinhaltet andererseits das Wort „ton“ (engl. für „Tonne“), ein augenzwinkernder Fingerzeig auf das Werkzeug, welches für das im Spritzgussverfahren aus Polypropylen hergestellten Tip Ton gebaut wurde und über 20 Tonnen wiegt – und das bei einem Stuhl, der es gerade mal auf 4,5 kg bringt. Schlussendlich referenziert der original Tip Ton auch den Ort Tipton, in dem sich die Schule, für die der Stuhl ursprünglich gedacht war, befindet.
Die Entwicklung des Stuhls dauerte letztlich so lange, dass dieser nicht in der „Royal Society of Arts Academy“ eingesetzt wurde, zeigt aber exemplarisch, dass gutes, zielgerichtetes Design manchmal seine Zeit braucht. Inzwischen ist klar, dass das duale Sitzerlebnis des Tip Ton nicht nur in Schulen Anklang findet, sondern auch für Büroumgebungen und den Wohnbereich geeignet ist, wodurch der original Vitra Tip Ton zu einem wahren Allzweckstuhl wird.