"Es wird vielfach angestrebt, für die Beleuchtung von Werkstatt- und Büroräumen die unmittelbare oder halbmittelbare Beleuchtung durch einzelne große Lichtquellen einzuführen, also nur mit einer reichlich allgemeinen Beleuchtung zu arbeiten. So angenehm diese Beleuchtungsart auch ist, wird die aber doch in vielen Fällen nur zum Teil befriedigen, weil sich gewisse Mängel bei ihr zeigen"1 Diese Meinung äußerte der deutsche Ingenieur Curt Fischer im Jahr 1926. Das Zitat erweist sich als
weiterlesenEs ist eine unumstrittene Tatsache, dass die kreative Arbeit des aus Boppard am Mittelrhein stammenden Tischlermeisters Michael Thonet und später des Unternehmens Thonet das Möbeldesign und -verständnis sowie die gesamte Möbelindustrie von der Produktion bis hin zum Handel und Vertrieb maßgeblich geprägt hat. Mit der Ausstellung "Thonet & Design" begibt sich Die Neue Sammlung München auf eine Reise durch die 200-jährige Unternehmens- und Designgeschichte Thonets. "Thonet & Design", Die Neue
weiterlesen"Was im Mai nicht blüht, wirds im September nicht nachholen", schrieb Friedrich Hebbel 1836 von Heidelberg aus an seine große Liebe Elise Lensing in Hamburg. Und obwohl er nach eigenem Bekunden ein sentimentaler, hypochondrischer Charakter war, der das Studium und das Lernen in Frage stellte, der bedauerte, bevor er das Studium begonnen hatte, was er durch das Studium verpassen würde, war Hebbel ein Dichter, der diese Melancholie brauchte. Für alle anderen aber sind Studium und Lernen
weiterlesenAm 10. Dezember 1869 verzichtete die Gebrüder Thonet freiwillig auf ihr Privileg der "Anfertigung von Sesseln und Tischfüßen aus gebogenem Holz, dessen Biegung durch Einwirkung von Wasserdämpfen oder siedenden Flüssigkeiten geschieht". Damit beendeten sie nicht nur ein dreizehnjähriges Monopol - im Verlauf dieser Zeit war Thonet zu einer fest etablierten Weltmarke geworden, sondern auch eine Erfolgsgeschichte, die die Bedeutung des Patentschutzes in der Möbelindustrie unterstreicht. Biegen
weiterlesenEs ist wahrscheinlich zutreffend zu sagen, dass uns kein Objekt auf der IMM Cologne 2018 so verwundert hat wie der neue Stuhl 118 von Sebastian Herkner für Thonet. Nicht in einem schlechten Sinne, er hat uns einfach durcheinander gebracht. Schon klar - wer lässt sich schon von einem Stuhl durcheinander bringen. Uns passiert das aber regelmäßig, deshalb leben wir ja in diesem Chaos. "118" von Sebastian Herkner für Thonet, gesehen bei der IMM Cologne 2018 Der quadratische Holzstuhl ist einer
weiterlesenDer deutsche Architekt und Designer Ferdinand Kramer übertrug nicht nur die neuen Konstruktions- und Designgrundsätze, die in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen aufkamen, in seine Architektur, seine Möbel- und Produktdesigns - er war in diesem Zusammenhang auch ein sehr eloquenter Autor und half, bzw. hilft dabei die Hintergründe funktionalistischer Ideale und all das, was diese Ideale so faszinierend macht, zu verstehen. Das Prinzip Kramer: Design für den variablen Gebrauch im
weiterlesen"...die strenge, folgerichtige Linienführung, die jeden überflüssigen Teil vermeide und in knappster Form mit den einfachsten Mitteln die moderne Sachlichkeit verkörpere"1, mit dieser strahlenden Beschreibung seines Designs sprach das Reichsgericht Leipzig Mart Stam am 1. Juni 1932 das künstlerische Urheberrecht für den kubischen, quadratischen Freischwinger zu und legte so den wohl ersten Rechtsstreit über das Urheberrecht für die Form eines Möbelstücks bei, das für die industrielle
weiterlesenDie Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg ist nicht gerade Deutschlands größte Designhochschule; allerdings ist das, wenn es um den Umfang der Designausbildung geht auch zweitrangig. Viel entscheidender ist, wie Kreativität angeregt, gefördert und unterstützt wird. Momentan lässt sich das in der Ausstellung "Offspring - Möbel- und Produktdesign von Schneeberger Absolventen" nachvollziehen, und zwar in der Galerie Angewandte Kunst Schneeberg in Schloss Lichtenwalde. "Offspring" präsentiert
weiterlesenAuf der Mailänder Möbelmesse Salone del mobile fünf herausragende Produkte auszusuchen, ist für den normalen Beobachter eine nahezu unmögliche Aufgabe, so hoch ist die Anzahl der Kandidaten. "Wie", fragt unser normaler Beobachter, "könnt ihr nur fünf auswählen?!?!" Auf der Möbelmesse Mailand fünf herausragende Produkte auszusuchen ist aber auch für den erfahrenen Besucher eine nahezu unmögliche Aufgabe, weil die Mehrheit der ausgestellten Produkte alles andere als herausragend ist. Und ältere,
weiterlesenDer in Leverkusen geborene Glen Oliver Löw studierte ursprünglich Industriedesign an der Universität Wuppertal, bevor er 1986 nach Mailand zog, wo er einen Masterstudiengang an der Domus Academy absolvierte. Nach seinem Abschluss blieb Glen Oliver Löw in Mailand und nahm eine Stelle bei Antonio Citterio an. 1990 wurde er Partner eines Büros und entwickelte ein breites Spektrum an Projekten für so unterschiedliche Firmen wie Vitra, Kartell und Flos. Im Jahr 2000 kehrte Glen Oliver Löw nach
weiterlesenIn dem berühmten Thonet Steckkartenkatalog von 1930/31 ist auf dem Bild von dem B 9 Beistelltisch und dem B 25 Lounge Chair auch eine kleine Leuchte auf dem B 9 zu sehen. Während der Thonet B 25 und der Thonet B 9 Marcel Breuer zugeschrieben werden, bleibt die Herkunft der Leuchte offen. Eine Thonet Leuchte ist es jedenfalls nicht. Thonet stellt schließlich keine Leuchten her. Thonet stellt Tische, Stühle, Regale und andere Möbel her. Keine Leuchten. Oder zumindest war das so. Im Jahr 2010
weiterlesenSchon in unserem Post zum Nachwuchswettbewerb Unique Youngstar haben wir bemerkt, dass der aktuelle Markt für Outdoor-Möbel in ausgesprochen schlechter Verfassung ist - zumindest was Qualitätsdesign angeht. Wir haben auch erwähnt, dass es dafür eigentlich keinen Grund gibt. Auf der IMM Cologne 2016 präsentiert Thonet jetzt mit seiner neuen All Seasons Kollektion einen ganz besonderen Blick auf das Genre. Thonet @ IMM Cologne 2016 Die Geschichte der Thonet Möbel (wie auch die des
weiterlesenMit den Arbeiten des Berliner Designers Uli Budde traten wir erstmals in Kontakt, als wir sein “Reading Table”-Projekt auf der Designers Fair 2010 in Köln sahen. Als herrlich einfaches Objekt kombiniert Reading Table Tischplatte und Zeitschriftenhalter in einer Weise, die ebenso schmerzhaft einleuchtend wie genial ist. So ein einfach zugängliches, zeitgemäßes Objekt, dass der Fakt, dass kein Hersteller es bisher in Produktion gebracht hat, eines dieser Mysterien des Designs ist, die uns nachts
weiterlesen"Das Wesen der Thonetschen Erfindung besteht darin, dass beim Biegen der aus dem Dampfraume kommenden Holzstücke die neutrale Schicht an die obere konvexe Fläche der gekrümmten Holzstücke verlegt wird. Wenn irgendein prismatischer oder zylindrischer Körper gebogen wird, so werden die oberen Schichten verlängert, die unteren conkav liegenden zusammengedrückt, also verkürzt und nur eine Schicht, welche durch den Schwerpunkt des Querschnittes geht bleibt in der ursprünglichen Länge. Bei dieser Art
weiterlesenIm inzwischen verschwommenen Jahr 2014 präsentierte das Grassi Museum für Angewandte Kunst zu Leipzig "Sitzen - Liegen - Schaukeln. Möbel von Thonet", eine Ausstellung, die dem Besucher einen gemächlichen Spaziergang durch 150 Jahre Stuhldesign von Thonet ermöglichte und dabei half, die Entwicklung der Thonet Designs während der vergangenen Jahrzehnte zu erklären - etwa auch, warum Thonet während der 1980er Jahre auf Irrwege geriet und dann, ab den späten 1990er Jahren, seine Position als einer
weiterlesenMit einem bestimmten Alter und Hintergrund weiß man einfach, was ein Roland TR-808 Drumcomputer ist ... Aber für all jene, die das nicht tun: Im Jahr 1980 war der Roland TR-808 einer der ersten programmierbaren Drumcomputer, und nahm als solches wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der elektronischen Musik der 1980er Jahre. Berüchtigt wurde er vor allem dafür, dass er sich so gar nicht wie Trommeln oder ein wirkliches Schlagzeug anhörte. Folglich wurde er aufgrund seiner akustischen
weiterlesenMit jedem weiteren Mitfahrer in der Bahn, der akute Symptome eines übermäßigen Konsums billigen Glühweins zeigte, wurden wir uns des Dezembers mehr bewusst - und damit dem nahenden Ende eines der besseren Jahre für den smow Blog. Obwohl man dazu sagen muss, dass 2014 auch eines der Jahre war, in denen man ins Überlegen kommt, ob es nicht an der Zeit ist, die Reisesocken an den Nagel zu hängen und sich nach einer etwas ruhigeren, sesshaften Existenz umzusehen. Der Moment dafür war sicher der
weiterlesenMan kann es fast schon in den Wörterbüchern nachlesen: "April" ist nur ein Synonym für "Mailand". Und entgegen aller Erwartungen fanden wir uns auch im April 2014 erneut in der Lombardei wieder, wo wir, neben anderen Objekten und Ausstellungen, sehr beeindruckt von den Alexander-Girard-Reissues bei Vitra, der Ausstellung von Meisenthal Glassworks im Institut Francais und dem Rival Chair von Konstantin Grcic für Artek waren. Außerhalb Mailands lernten wir die Arbeit von Pascal Howe in der DMY
weiterlesenUnserem Rückblick in Bildern vom März 2013 zufolge war jener März "ein Monat auf Reisen: Stuttgart, Chemnitz, Weimar, Dessau ... ein kleines Wunder, dass wir überhaupt Zeit gefunden haben irgendwas zu schreiben ..." Im März 2014 erging es uns ähnlich. Statt in "Stuttgart, Chemnitz, Weimar, Dessau" waren wir in diesem Monat aber in "Frankfurt, Münsingen, Berlin und Weil am Rhein." Das erklärt auch die große Anzahl halbfertiger Entwürfe vom März. Offenbar reichte die Zeit nicht aus, um über
weiterlesenFast seit Beginn der Möbelproduktion bei Thonet gehört auch das "Thonet Design Team" - die Bezeichnung erschien uns immer etwas abschätzig und unnötig nebulös - zu den wichtigsten Designern des Unternehmens. Jeder seriöse Möbelproduzent hat heutzutage ein Team von internen Designern, die einerseits externe Designer dabei unterstützen, ihre Arbeit auf die Produktionsabläufe der Firma abzustimmen, und die andererseits selbst neue Produkte und Produktserien entwerfen. Üblicherweise verhalten sich
weiterlesen"Wann", fragten wir in unserem Post zur aktuellen Ausstellung im Grassi Museum für Angewandte Kunst Leipzig "Sitzen – Liegen – Schaukeln. Möbel von Thonet", "wird eine Ausstellung über Thonet Stühle zu einer Verkaufsveranstaltung für Thonet Möbel?" Im Falle der Ausstellung im Grassi Museum kamen wir zu dem Schluss, dass man sich darüber keine Sorgen machen braucht. Wann aber wird ein Blogpost über eine Thonet Ausstellung zu einer Werbung für Thonet Stühle? Vielleicht jetzt? Den Heimvorteil
weiterlesenUm ganz ehrlich zu sein, haben wir Ferdinand Kramer und seiner Arbeit, auch wenn uns der Name ein Begriff war, lange Zeit keine große Beachtung geschenkt. Das änderte sich allerdings im Jahr 2012, als der Frankfurter Hersteller e15 in Mailand eine Serie von Kramer Re-Editionen vorstellte, für die wir heute sehr dankbar sind. Der 1898 in Frankfurt geborene Ferdinand Kramer absolvierte einen Grundlagenkurs in Architektur in München, bevor er 1919 zum Bauhaus Weimar kam. Enttäuscht, weil eine
weiterlesenUmgeben von 150 Jahren Thonet Möbelgeschichte steht Peter Thonet, der x-te Enkel von Unternehmensgründer Michael Thonet und bis zu seiner Pensionierung kürzlich CEO von Thonet, im Leipziger Grassi Museum für Angewandte Kunst und wirkt sichtlich zufrieden, als er in Bezug auf die Ausstellung "Sitzen – Liegen – Schaukeln. Möbel von Thonet" sagte: "Es macht einen stolz, wenn man auf eine Sammlung von Objekten zurückblicken kann, die nicht nur wichtig für das Unternehmen ist, sondern mitunter auch
weiterlesenApril 2014. Das bedeuetet wie jedes Jahr im April: Die Mailand-Hölle steht an. Angeblich soll das Fegefeuer ja unsere Seelen läutern und unsere Gedanken reinigen und so dafür sorgen, dass wir auf eine höhere Ebene gelangen. Bedenkt man aber, was für Höllenqualen wir schon in Mailand durchgemacht haben, müssen wir uns schwer versündigt haben. Sollten wir dieses Jahr wieder aus der Hölle von Mailand zurückkehren, hier sind die neuen Designausstellungen im April, die wir uns zur Erholung ansehen
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