Wenn man dem allzu offensichtlichen Zauber von Eames, Nelson und Girard erliegt, vergisst man leicht, dass zum amerikanischen Design der Nachkriegszeit noch sehr viel mehr gehört - nämlich auch Edward J. Wormley. Edward J. Wormley. 1955. (Foto: Edward J. Wormley papers; Professional (KA0048.02). New School Archives and Special Collections Digital Archive Im Jahr 1961 erschien in der Juli-Ausgabe des Playboys ein ausgezeichneter Artikel von John Anderson unter dem Titel "Designs for
weiterlesenMit der Ausstellung "Citizen Office" realisierte das Vitra Design Museum nicht nur seine erste konzeptionelle, forschungsbasierte Ausstellung, sondern auch eine der ersten Museumsausstellungen zum Thema "Arbeitswelten". Eine Ausstellung, die damals neue Wege und Reflexionen anstieß und auch heute noch interessante Einsichten und Erkenntnisse zu bieten hat. "Citizen Office" visualisiert von James Irvine Die Allgegenwart der Büroarbeit in unserer heutigen Gesellschaft lässt schnell vergessen,
weiterlesenAm 10. Dezember 1869 verzichtete die Gebrüder Thonet freiwillig auf ihr Privileg der "Anfertigung von Sesseln und Tischfüßen aus gebogenem Holz, dessen Biegung durch Einwirkung von Wasserdämpfen oder siedenden Flüssigkeiten geschieht". Damit beendeten sie nicht nur ein dreizehnjähriges Monopol - im Verlauf dieser Zeit war Thonet zu einer fest etablierten Weltmarke geworden, sondern auch eine Erfolgsgeschichte, die die Bedeutung des Patentschutzes in der Möbelindustrie unterstreicht. Biegen
weiterlesenQu'est-ce que le design? Was ist Design? Die Frage ist so alt wie der Begriff selbst und gibt es darauf überhaupt eine Antwort? Auf der Suche danach fragte das Musée des Arts Décoratifs Paris Charles Eames, Verner Panton, Roger Tallon, Joe Colombo und Fritz Eichler. Verner Panton @ Qu'est-ce que le design? Musée des Arts Décoratifs Paris (Foto Pierre Jahan © und mit freundlicher Genehmigung Musée des Arts Décoratifs Paris) Die Ausstellung "Qu'est-ce que le design?" wurde anlässlich der
weiterlesen"Das Problem der Errichtung von Wohnungen zu tragbaren Mieten für die mindestbemittelte Schicht der Bevölkerung steht heute im Vordergrund des Interesses in fast allen zivilisierten Ländern". Mit diesen Worten lud der "Congrès Internationaux d'Architecture Moderne", kurz CIAM, zu seinem zweiten Kongress, einem dreitägigen Event ein, das am Donnerstag, den 24.Oktober 1929 im Palmengarten Frankfurt am Main begann, und bei dem einige der führenden Vertreter der Architektur aus der Zeit zwischen
weiterlesenIm September fällt es uns zugegebenermaßen am schwersten, die fünf Empfehlungen für Architektur- und Designausstellungen zusammenzutragen: die Mehrzahl der Ausstellungen endet nämlich erst im tiefen europäischen Winter. Und so sind wir, die wir hier sitzen und hoffen, dass der Sommer noch ein kleines bisschen länger geht, gezwungen uns über Winterjacken und Handschuhe Gedanken zu machen. Bevor es wirklich Winter wird, sollte man also besser gleich nach draußen gehen und sich eine Ausstellung
weiterlesenSehr geehrter Richter Tessin: Ich möchte Ihnen hiermit meine Freude darüber ausdrücken, Florence diesen Sommer bei uns zu haben. Sicher wird es ihr gut tun, etwas mehr von der Welt zu sehen. Wir werden nach Schweden, Finnland, Dänemark, Deutschland und Holland reisen und uns sehr gut um sie kümmern. Mit den allerbesten Grüßen, Eliel Saarinen1 Und gut gekümmert um Florence Knoll hat sich Eliel Saarinen tatsächlich: Schließlich wurde sie eine der wichtigsten Protagonistinnen in der Entwicklung
weiterlesenDer deutsche Designer und Silberschmied Christian Dell ist wohl am bekanntesten für seine zahlreichen Leuchtendesigns, die er in den 1920er- und 1930er-Jahren entwickelte. Christian Dell war allerdings auch ein Pionier des Kunststoffdesigns - wenn auch nur für sehr kurze Zeit. Christian Dell (1893 - 1974) Der am 24. Februar 1893 in Offenbach am Main geborene Christian Dell schloss anfänglich eine Ausbildung zum Silberschmied ab, bevor er an der Königlichen Zeichenakademie Hanau studierte
weiterlesenSand ist nicht gerade ein Material, auf dem viele Architekten hoffen ein Projekt zu realisieren, geschweige denn eine Karriere aufzubauen. Man könnte allerdings sagen, dass dies dem Architekten und Designer Arne Jacobsen gelungen ist. Bellevue Strandbad Kopenhagen Am 11. Februar 1902 in Kopenhagen geboren, studierte Arne Emile Jacobsen Architektur an der "Kongelige Danske Kunstakademi" - der Königlichen Kunstakademie - und machte 1927 seinen Abschluss. Als einer von Dänemarks ersten und
weiterlesen1969 ließ der damalige französische Präsident Georges Pompidou verlauten, dass er sich in Paris ein großes Museum wünsche, das sich allen möglichen Arten der Kunst widmen, Kreativität fördern und architektonisch selbst ein zeitgenössisches Kunstwerk darstellen würde. Am 31. Januar 1977 - drei Jahre nach George Pompidous frühem Tod - wurde sein Traum mit der Eröffnung des Centre national d'art et de culture Georges-Pompidou, Le Centre Pompidou, Paris Realität. Le Centre Pompidou, Paris (Foto
weiterlesenDer deutsche Architekt und Designer Ferdinand Kramer übertrug nicht nur die neuen Konstruktions- und Designgrundsätze, die in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen aufkamen, in seine Architektur, seine Möbel- und Produktdesigns - er war in diesem Zusammenhang auch ein sehr eloquenter Autor und half, bzw. hilft dabei die Hintergründe funktionalistischer Ideale und all das, was diese Ideale so faszinierend macht, zu verstehen. Das Prinzip Kramer: Design für den variablen Gebrauch im
weiterlesenDafür, dass Poul Henningsen auf der ganzen Welt als einer der wichtigsten dänischen Designer des 20.Jahrhunderts gilt, finden sich unerklärlicherweise nur sehr wenige zuverlässige Informationen über ihn - zumindest in anderen Sprachen als Dänisch. Sogar die British Library in London - immerhin selbsternannte Hüterin des weltweiten Wissens - stellt nur sehr wenige Texte in nicht-dänischer Sprache zur Verfügung. Allerdings biegen sich Regalböden auf der ganzen Welt unter dem Gewicht
weiterlesen"...die strenge, folgerichtige Linienführung, die jeden überflüssigen Teil vermeide und in knappster Form mit den einfachsten Mitteln die moderne Sachlichkeit verkörpere"1, mit dieser strahlenden Beschreibung seines Designs sprach das Reichsgericht Leipzig Mart Stam am 1. Juni 1932 das künstlerische Urheberrecht für den kubischen, quadratischen Freischwinger zu und legte so den wohl ersten Rechtsstreit über das Urheberrecht für die Form eines Möbelstücks bei, das für die industrielle
weiterlesen"Ich bin eher still, resolut und arbeitsam. Jedes Werkzeug und jede Maschine verwende ich mit Geschicklichkeit:" So beschrieb sich der 21-jährige und offenbar extrem selbstbewusste Harry Bertoia in seiner Bewerbung für die Cranbrook Academy of Art. Dass diese Angeberei alles andere als ein leeres Versprechen war, sollte Harry Bertoia immer wieder und in ganz verschiedenen Bereichen unter Beweis stellen. Harry Bertoia 1915 - 1978 (Foto mit freundlicher Genehmigung von Knoll International)
weiterlesenBevor Fritz Haller internationale Anerkennung für sein USM Möbelbausystem erlangte, war er........ ein Stahlbausystem! USM Stahlbausystem Haller, hier in einer USM Werbeanzeige von 1971 Geboren am 23. Oktober 1924 im schweizerischen Solothurn, wurde der junge Fritz Haller zunächst zum technischen Zeichner ausgebildet, bevor er in verschiedenen Schweizer Architekturbüros Erfahrungen im architektonischen Bereich sammelte. Im Jahr 1948 reiste Fritz Haller nach Rotterdam, wo er ein Jahr lang in
weiterlesenGefeiert als die Rettung des Designs. Denunziert als Kitsch. Frisch & belebend. Eitel & hochnäsig. Ein Wendepunkt in der Designgeschichte. Eine vorbeigehende Modeerscheinung. Es gibt wenig Architektur- und Designbewegungen, die die Geschmäcker so sehr teilten, wie die Arbeiten der italienischen Gruppe Memphis. Oder die noch mehr als 30 Jahre nach ihrer Entstehung die Geschmäcker so teilen. Obwohl sie offiziell mit einer Ausstellung in der Arc '74 Galerie in Mailand am Freitag, den 18.
weiterlesen"Der Vater von Eero..." So oder so ähnlich heißt es in weiten Kreisen üblicherweise, wenn man über den finnischen Architekten und Stadtplaner Eliel Saarinen spricht. Eine höchst unzulängliche Betitelung, die in vielerlei Hinsicht verleugnet und ignoriert, wie viel mehr es zu dem Mann und seinen Talenten zu sagen gibt und gab. Eliel Saarinen (1873-1950) Gottlieb Eliel Saarinen wurde am 20. August 1873 in der abgelegenen Stadt Rantasalmi im Osten Finnlands geboren, wo sein Vater als
weiterlesen"Die Probleme der Neuen Wohnung wurzeln in der veränderten materiellen, sozialen und geistigen Struktur unserer Zeit; nur von hier aus sind diese Probleme zu begreifen. Der Grad der Strukturveränderung bestimmt Charakter und Ausmaß der Probleme. Sie sind jeder Willkür entzogen. Mit Schlagworten sind sie nicht zu lösen, mit Schlagworten aber auch nicht fortzudiskutieren. Das Problem der Rationalisierung und Typisierung ist nur ein Teilproblem. Rationalisierung und Typisierung sind nur Mittel,
weiterlesenDer sogenannte "Teepott" an der Promenade in Warnemünde an der Ostsee ist ein außergewöhnliches und kostbares Gebäude. Nicht nur wegen des krassen Kontrasts zum Leuchtturm aus dem 19. Jahrhundert direkt daneben und auch nicht, weil es so harmonisch die fließenden Formen der Dünen und des Wassers hinter sich aufgreift. Es liegt auch nicht daran, dass einen der "Teepott" an Arbeiten von Eero Saarinen, Pier Luigi Nervi oder Félix Candela erinnert, auch wenn er geografisch mit solchen Arbeiten in
weiterlesen"Das Wesen der Thonetschen Erfindung besteht darin, dass beim Biegen der aus dem Dampfraume kommenden Holzstücke die neutrale Schicht an die obere konvexe Fläche der gekrümmten Holzstücke verlegt wird. Wenn irgendein prismatischer oder zylindrischer Körper gebogen wird, so werden die oberen Schichten verlängert, die unteren conkav liegenden zusammengedrückt, also verkürzt und nur eine Schicht, welche durch den Schwerpunkt des Querschnittes geht bleibt in der ursprünglichen Länge. Bei dieser Art
weiterlesenCharles Eames ist wohl der bekannteste Vertreter des amerikanischen Nachkriegsdesigns und seine Arbeiten sind sicherlich die gemeinhin anerkanntesten und einnehmendsten aus dieser Epoche. Allerdings, und gerade wegen des Erfolgs seiner Nachkriegsarbeit, wird häufig vergessen, dass Charles Eames auch eine Biografie vor dem Krieg hat - das heißt eine Biografie vor Ray Kaiser, vor George Nelson, vor Herman Miller, vor Vitra, vor Sperrholz, Plastik und Aluminium, und vor allem vor dem
weiterlesenWie feiert man den Geburtstag eines Mannes, der ohnehin schon von allen gefeiert wird? Was lässt sich zu Ehren des deutschen Architekten, Designers und ehemaligen Bauhausdirektors Ludwig Mies van der Rohe noch sagen? Im Zweifelsfall wenden wir uns einfach einem Mann zu, der bei jeder Gelegenheit etwas passendes zu sagen hat, dem Designer und Architekten George Nelson. Nach seinem Abschluss an der Yale University gewann George Nelson den sogenannten Rome Prize, ein Stipendium der American
weiterlesen"Der Entwurf entsteht nicht durch eine tolle Überlegung, vielmehr zufällig. Entwurfsfindung durch das Zeichnen."1 So kommentierte der deutsche Architekt und Designer Sergius Ruegenberg den Entwurf des sogenannten Barcelona Sessels; einem Lounge Sessel, der offiziell bei der Weltausstellung in Barcelona am 19. Mai 1929 vorgestellt wurde. Barcelona Sessel? Sergius Ruegenberg? Ja! Barcelona Sessel und Sergius Ruegenberg. 1903 in St. Petersburg geboren, wurde Sergius Ruegenberg in Berlin als
weiterlesen"Was ist die Pariser Ausstellung?", fragte Roger Gilman in der Ausgabe des "The Art Bulletin" vom September 1925 und gab die Antwort, "Es ist eine neue Welt der Angewandten Kunst. Es ist eine neue Realität - Realität im Quadratmaß einer konkreten Konstruktion, Realität in der glatten Oberfläche von Maschinen, Realität in wundervollen neuen Materialien, die durch unsere Beherrschung der Wissenschaften und des Transports ermöglicht wurden, Realität in der strengen Klarheit unseres praktischen
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