Im April fragten wir Pascal Berberat, Leiter der Vitra Airport Division, wieso Flughafensitze immer Armlehnen haben - und man demzufolge keine Chance hat, sich hinzulegen und ein Nickerchen zu machen. Wir geben ja zu, dass die Frage ziemlich vorlaut war, aber solche Themen gewinnen natürlich ungemein an Bedeutung, wenn ein Flug verschoben wird und man selbst die Nacht überraschend am Flughafen verbringen muss. Ja, was dann? Aktuell haben Flughäfen in solchen Situationen entweder gar nichts zu
weiterlesenAls wir das erste Mal Speiseschrank von Nadin Jahn auf der Diplomausstellung 2012 der Bauhaus Uni Weimar gesehen haben, liefen wir ehrlich gesagt daran vorbei. Er hat uns einfach nicht gereizt und wirkte nicht sonderlich interessant oder relevant. Doch als wir ihn ein zweites Mal sahen, blieben wir stehen und schauten uns das Ganze mal genauer an. Zum Glück! Früher wurden Obst und Gemüse ja in Kellern, Garagen oder an ähnlichen gewöhnlicherweise kühlen, dunklen Orten gelagert. Heute lagern wir
weiterlesenUnter den vielen ordentlichen, wenn nicht gar etwas altmodischen Diplomprojekten, die bei der Ausstellung der Bauhaus Universität Weimar summaery2012 zu sehen waren, war das Projekt, das am wenigsten Aufmerksamkeit bekommen hat, unserer Meinung nach das beste: nämlich Schwarz auf Weiß von Jenni-Fee Hahn. Moderne Kommunikation ist ja schön und gut. Sie ist schnell, einfach und universell. Aber wir alle wissen doch, dass es - wie Blur es so treffend formuliert haben - auch Mist ist. Es
weiterlesenAls wir das letztes Jahr geschrieben haben, war es nur als billiges Wortspiel gedacht, so langsam wäre es aber wirklich sinnvoll, den Namen der Jahresschau der Bauhaus Universität Weimar in autumnery zu ändern. Denn ebenso wie die summaery2011 war auch die summaery2012 nicht besonders sommerlich. Und obwohl wir dieses Jahr das Gefühl hatten, dass die Ausstellung etwas weniger umfangreich war als in den letzten Jahren, fanden wir immer noch jede Menge, das uns von dem herbstlichen Wetter
weiterlesenEines der Objekte, die uns schon das ganze Jahr durch den internationalen Designermöbelzirkus verfolgen, ist Flatmate von Michael Hilgers. Die Idee dahinter ist denkbar einfach. Wie beim Stuhlprojekt The Half von Studio Sailing to Mars wird bei Flatmate ein ganz normaler Sekretär genommen und seine Größe einfach reduziert. Dadurch entsteht ein sehr vertrautes Objekt in ungewohntem Maßstab. Doch hier erfolgt diese Reduktion nicht wie bei The Half zugunsten der Ergonomie, sondern um ein Produkt
weiterlesenDie Geschichte des Möbeldesigns ist voll von Arbeiten, die nur ganz kurz die öffentlichen Bühnen geziert haben, bevor sie wieder verschwanden, ohne überhaupt die Ehre gehabt zu haben richtig vor den Vorhang zu treten. Wenn man durch den Keller eines x-beliebigen großen Möbelherstellers kriecht, findet man sie: die perfekt erhaltenen Überreste genialer Designklassiker, die es einfach nicht geschafft haben, ihre kreative Anmut in bares Geld zu verwandeln. So wie die sogenannte Girard Group von
weiterlesenEs gibt ein Poster des Stuttgarter Designers Hanns Lohrer für Porsche von 1961, das einen Porsche 356B mit einem Paar Skiern und einer Pelzmütze zeigt. Das Bild schreit geradezu nach der Sean Connery-James Bond Ära: kultiviert, exklusiv, selbstsicher, ein klein wenig frech... und sehr sehr begehrenswert. Zusammen mit den anderen Arbeiten aus der Reihe The Perfect Sporting Partner zeugt das Poster von Lohrers Fähigkeit Arbeiten zu produzieren, die den Auftrag des Kunden perfekt erfüllen, ohne
weiterlesenZu den einprägsamsten Bildern auf dem DMY Berlin 2012 gehörte fraglos Andrea Brena wie er im Schneidersitz bis zu den Ellenbogen in kunterbunte Wolle gehüllt dasitzt und strickt, aber nicht etwa mit Stricknadeln - mit seinen Armen. Man kann sich vorstellen, dass ein solcher Anblick natürlich jede Menge Schaulustige anzieht. Auch wenn es nach außen hin erstmal so scheint als ging es hier "nur" um das Stricken mit den Armen, ist der zentrale Punkt doch ein anderer. Mit Knitted Army will Andrea
weiterlesenGanz im Sinne unserer knappen Erforschung der aktuellen Lage in der britischen Designindustrie, hat sich Dezeen - das führende britische Design- und Architekturportal - mit dem Hackney Council und der Kuratorin/Kritikerin Beatrice Galilee zusammengetan, um einen Tag zu organisieren, der sich dem Design im Londoner Stadteil Hackney widmet. Dabei bekommt man die Möglichkeit, nicht nur ein Gefühl dafür zu entwickeln, was aktuell in der Londoner Designcommunity passiert, sondern auch die Stimmung
weiterlesenWir sind zum ersten Mal auf die Arbeit des belgischen Designers Tim Baute alias Interror.be aufmerksam geworden, als wir seine Lampe auf der Designers Fair Cologne 2010 gesehen haben. Sein SevenUp - ein düsterer, reduzierter Kronleuchter - bleibt auch bis heute eines unserer Lieblingsprodukte. Tim ist gelernter Metallarbeiter, weshalb wir es besonders schön fanden, dass er bei seinem Debut auf dem DMY Berlin eine neue Serie von Stahlprodukten vorstellte. Und auch wenn die Kollektion nach einem
weiterlesenLetzten Endes ist Marcel Breuers Wassily Chair von 1927 auch nicht mehr als auf einen Metallrahmen gespannte Stoff- bzw. Lederschlingen und Giandomenico Belottis Spaghetti Chair von 1960 ist nicht mehr als PVC-Kordeln auf einem Metallrahmen. Deshalb war unser erster Eindruck vom Upholstered Chair von Jooyeon Lee auch, dass es an ihm absolut nichts neues gibt. Aber wie das eben immer mit diesen ersten Eindrücken ist... Als Diplomprojekt an der Aalto University Helsinki entworfen, handelt es
weiterlesenDer Juli ist ja bekanntlich der Monat, in dem wir den Zwängen des professionellen Designzirkus entfliehen und Designstudenten bei ihren alljährlichen Abschlussausstellungen nerven. Und jedes Jahr kehren wir wieder voller Bewunderung für die Arbeiten zurück, die wir dort gesehen haben - und mit einem gestärkten Vertrauen in eine strahlende Zukunf der deutschen Designcommunity. Obwohl unsere Tour traditionell innerhalb der sicheren, heimeligen Grenzen der ehemaligen DDR stattfindet, führt sie
weiterlesenTreue Leser werden sich bestimmt an unsere Bewunderung für Scolyt von Marco Merkel erinnern. Wir waren fasziniert von seinem Auftritt beim UdK Berlin Rundgang 2011. Marco hat das Ganze ein wenig weiterentwickelt, den Maßstab reduziert und präsentiert sein Projekt nun beim DMY Berlin 2012. Auf jeden Fall sind wir immer noch begeistert. Und das nicht nur wegen der schönen Ergebnisse, sondern auch wegen des Gedankens und des Prozesses hinter dem Projekt. Wir sind uns zwar ziemlich sicher, dass
weiterlesenOffen gesagt kannten wir bis zum DMY Berlin 2012 nur ein Designobjekt der Hochschule Rosenheim, und zwar Nils Holger Moormanns Volvo. Doch am Flughafen Tempelhof haben die Studenten der Fakultät Innenarchitektur der Hochschule Rosenheim gezeigt, dass die süddeutsche Stadt auch zeitgenössischere Arbeiten hervorbringen kann. An ihrem interessanten und abwechslungsreichen DMY-Stand waren der Tisch T#9 von Rebecca Schmidhuber und das Küchensystem Stangenware von Nina Mader und Jonas Gorke zu den
weiterlesenEiner der Gründe, wieso wir noch nie mit Trends klar gekommen sind, ist der, dass letztlich immer der den Trend bestimmt, der am lautesten schreit. Aber das DMY Berlin zeigt, dass es auch anders geht: Während der Hauptsponsor in Hangar 4 sein Marketingbudget lauthals verkündet, präsentieren gerade mal 40 Meter weiter zwei Absolventen der FH Potsdam ganz still und leise ihre Objekte, die auch noch wesentlich interessanter und sozial bedeutsamer sind. So gerne wir auch erklären würden, dass
weiterlesenEhrlich gesagt können wir uns nicht daran erinnern, ob es in der Ausstellung "Die Essenz der Dinge: Design und die Kunst der Reduktion" des Vitra Design Museums auch einen Bereich gibt, der der Ergonomie gewidmet ist. Falls ja, müssen die Kuratoren ihn auf jeden Fall um The Half des finnisch-koreanischen Designkollektivs Studio Sailing to Mars erweitern. Beim Entwerfen von The Half haben die Designer Musiker im Sinn gehabt. Ergebnis ist... nun, ein halber Stuhl. Proportional, nicht tatsächlich
weiterlesenEgon Eiermann hat angeblich mal an einer Reihe von Särgen für ein Berliner Bestattungsunternehmen gearbeitet. Sie wurden zwar leider nie fertiggestellt, aber wir können uns gut vorstellen, in welche Richtung Eiermann gegangen wäre... Am Farmer's Creativity-Stand von Agri-expo Yunlin beim DMY Berlin 2012 gibt es ein Objekt, dass das Thema ein wenig lebendiger angeht. Return von Sa' Bella Design / Sally Lin ist eine Urne; eine Urne aus recycletem Papier, deren Wände Samen enthalten. Wenn sich
weiterlesen144. Geburtstage gehören zwar nicht gerade zu den Gelegenheiten, die man zelebriert, aber Charles Rennie Mackintosh lässt sich so schön mit vielen Themen verknüpfen, die wir in den letzten Wochen beleuchtet haben, dass wir den Anlass einfach nicht übergehen können. Am 7. Juni 1868 in Glasgow geboren, lernte Charles Rennie Mackintosh zunächst beim Architekten John Hutchinson, bevor er 1889 zum größeren Unternehmen Honeyman & Keppie wechselte. 1890 wurde er mit seinem ersten Soloprojekt
weiterlesenSo wie Gerrit Rietvelds Karriere in der öffentlichen Wahrnehmung fälschlicherweise oft auf den Rood-blauwe stoel reduziert wird, so macht man es sich auch zu einfach, wenn man meint, Marcel Breuer habe seine Zeit mit nichts als dem Entwerfen von gebogenen Stahlrohrstühlen und -tischen verbracht. Zugegebenermaßen schlägt einem der allwissende Google-Algorithmus neben der Marcel Breuer Schule auch gerade einmal "Marcel Breuer Stuhl" und "Marcel Breuer Biografie" vor. Dass die öffentliche
weiterlesenParallel zu Gerrit Rietveld – Die Revolution des Raums präsentiert die Vitra Design Museum Gallery eine Ausstellung, in der Themen beleuchtet werden, die auch zentral für die Arbeit Gerrit Rietvelds sind: Experimentieren, Recycling und die Arbeit im Einklang mit den Materialien. Unter dem Titel Confrontations - Contemporary Dutch Design Live werden fünf niederländische Designstudios jeweils gemeinsam mit einem Partner aus der Region Basel ein Objekt oder eine Installation entwickeln. Live. Vor
weiterlesenWenn man mit irgendjemandem über Design und die Möbelindustrie in Großbritannien spricht, kommt man ganz schnell zu dem Schluss, dass die Britischen Inseln zwar eine beneidenswerte Menge an Designtalenten beheimaten, aber über kaum Hersteller für qualitativ hochwertige, zeitgenössische Möbel verfügen. Oder zumindest nicht mehr... Während es beispielsweise bei "British Design 1948-2012. Innovation in the Modern Age" im V&A Museum London für die früheren Jahre jede Menge Beispiele von in
weiterlesenFür eine Ausstellung namens Die Revolution des Raums gibt es wahrscheinlich keinen passenderen Ort als das von Frank Gehry entworfenene "räumlich revolutionäre" Vitra Design Museum in Weil am Rhein - außer vielleicht, wenn die Ausstellung Gerrit Rietveld gewidmet ist, also einem Mann, dessen Werk vor allem von klaren, linearen und gleichmäßigen Formen bestimmt wird. Das Vitra Design Museum hat diesen Kontrast dennoch gewagt und damit eine Ausstellung geschaffen, die nicht nur einen Überblick
weiterlesenWie schon berichtet ist die Hoffnung in Großbritannien groß, dass die Olympischen Sommerspiele 2012 der britischen Designindustrie neuen Schwung verleihen könnten. Das wagen wir doch zu bezweifeln... Aber dann dachten wir uns: Was wissen wir denn schon? Ganz im Ernst... Deshalb haben wir in den letzten Wochen die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und mit einigen Leuten gesprochen, die die Situation um einiges besser einschätzen können als wir; nicht nur über der Möglichkeiten, die sich durch
weiterlesenWir sind mit unserer Berichterstattung über Mailand 2012 fast am Ende. Nicht etwa deshalb, weil uns die Themen ausgehen, sondern weil wir einfach keine Zeit mehr haben: In den nächsten Wochen kommen nämlich noch die Eröffnung der Gerrit Rietveld Ausstellung im Vitra Design Museum, die Eröffnung der Marcel Breuer Ausstellung im Bauhaus Dessau, die Belgrade Design Week, DMY Berlin, Design Miami Basel usw. auf uns zu. Und das alles neben einer Reihe weiterer Interviews zu British Design im V&A
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