In unserem Post "Wilhelm Wagenfeld zu Design for Use, USA" zitierten wir Wagenfeld mit seiner Behauptung, dass "in der aktuellen Epoche Maschinen- und Handarbeit aufs Engste miteinander verbunden sind." Das Bauhaus Archiv Berlin zeigt derzeit eine Ausstellung, die gekonnt demonstriert, dass solche harmonischen Konstellationen um die achtzig Jahre später immer noch zu finden sind - und zwar in Arbeiten, die mindestens genauso raffiniert und zeitlos erscheinen wie die von Wagenfeld. "Poesie
weiterlesenAuch wenn wir uns immer wieder über den alljährlichen Trip nach Mailand beklagen, kehren wir doch für gewöhnlich auf die eine oder andere Art bereichert und insgeheim froh überhaupt gefahren zu sein nach Deutschland zurück. 2011 kam die Offenbarung, als wir dem Mailänder Produzenten Azucena vorgestellt wurden. Bekannt gemacht hatten uns Konstantin Grcic und sein Entre-Deux "screen/devider/barricade", ein Objekt, das die Zusammenarbeit zwischen Grcic und Azucena begründet, auf deren Fortsetzung
weiterlesenNachdem wir in diesem Jahr schon einmal in Chemnitz waren, sind wir sehr verzückt nun ein zweites Mal nach Chemnitz fahren zu dürfen. Zweimal in einem Jahr fühlt sich irgendwie unfair an - warum nur wir? Wie auch immer, am Samstag, dem 7.September, werden im Industriemuseum Chemnitz die Gewinner des Internationalen Marianne Brandt Designwettbewerbs 2013 bekannt gegeben und die Ausstellung der Preisträger wird feierlich eröffnet. Und wir sind dabei. Mitte Juni wurde eine Liste mit der
weiterlesenWie den meisten klar sein wird, ist es ziemlich selten, dass ein echter Experte auf diesen Seiten eine Ausstellung bespricht. Im Falle der Ausstellung "Design for Use, USA" aus dem Jahr 1951 haben wir allerdings einen gefunden, der diese Aufgabe zumindest indirekt übernimmt - und zwar den deutschen Silberschmied, Produktdesigner und ehemaligen Bauhaus Studenten Wilhelm Wagenfeld. Am 5. Januar 1951 verließen "fünfundzwanzigtausend Pfund Material für eine Einrichtungsausstellung"1 das Museum of
weiterlesenDer erstaunlichste Aspekt der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe ist womöglich ihre Lage: die Hochschule ist umzingelt vom Karlsruher Zentrum für Kunst und Medientechnologie, mit seinen Forschungsinstituten, von den Museen und Galerien und vom Karlsruher Jobcenter. Ziemlich einmalig verbildlicht diese Lage die prekäre Position heutiger, professioneller Designer. Mit dem Ziel eine Kunst- und Designhochschule für unser modernes Zeitalter zu etablieren, wurde die HfG Karlsruhe 1992 gegründet.
weiterlesenWie jeder weiß, beginnen wir unsere Zusammenfassung der Studentenausstellungen des Sommersemesters traditioneller Weise an der Bauhaus Universität Weimar. Dieses Jahr muss Thüringen allerdings Stuttgart den Vortritt lassen und zwar im Besonderen der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Im Vergleich zu anderen Institutionen, wie der Bauhaus Uni Weimar oder der Burg Giebichenstein Halle, hat die Akademie der Bildenden Künste Stuttgart einen relativ kleinen Bereich für Industriedesign, der
weiterlesenNoch bis zum 23. Juni 2013 präsentiert die Klassik Stiftung Weimar die Ausstellung "Henry van de Velde. Leidenschaft, Funktion und Schönheit". Anlässlich des 150. Geburtstages von Henry van de Velde will "Leidenschaft, Funktion und Schönheit" als erste Ausstellung ihrer Art van de Veldes komplettes kreatives Schaffen untersuchen - von seinen frühesten künstlerischen Bestrebungen über Kunstgewerbe und Möbeldesigns bis hin zu seinem architektonischen Schaffen, Innenausstattung und den
weiterlesen1992 entschieden sich einige "Spinner" - nicht unsere Worte, nicht mal ihre Worte, sondern die höflich wiedergegebenen Worte einer Institution in Baden-Württemberg, die eigentlich mehr Weitsicht besitzen sollte - eine Verkaufsmesse für zeitgenössische Designermöbel in Stuttgart ins Leben zu rufen. Eine Verkaufsmesse, auf der junge Designer ihre in Eigenproduktion entstandenen Arbeiten direkt einem Käuferpublikum präsentieren konnten. Die erste blickfang Stuttgart zog ungefähr 42 Aussteller an;
weiterlesenBis zum 9. April wird im Wasserschloss Klaffenbach Chemnitz die Ausstellung "Eames by Vitra", präsentiert von (smow) Chemnitz, gezeigt. Wie bereits in unserem ersten Post erwähnt, gibt "Eames by Vitra" einen vollständigen Überblick über den Charles-und-Ray-Eames-Stuhl-Kanon, der durch Texte, Fotografien und Videos vervollständigt wird, die den Hintergrund zum Eames Studio erklären. Es ist keine Ausstellung, die das komplette Phänomen Charles und Ray Eames erklärt, aber das behauptet sie auch
weiterlesenDas MoMa in New York beheimatet bekanntermaßen einige der berühmtesten Arbeiten aus der Pop Art - neben so ziemlich jeder anderen modernen Kunst- und Designrichtung. Die Pop Art Werke sind jedoch durch ein Stockwerk von den anderen Werken aus der Mitte des 20. Jahrhunderts getrennt. Bedenkt man die Größe und den Aufbau des MoMas ist es undenkbar, dass irgendein normaler Besucher in der Lage wäre, das, was er gerade in dem einen Stockwerk sieht, mit dem in Verbindung zu bringen, was er vor einer
weiterlesenWie wir bereits bis zum Abwinken deutlich gemacht haben müssten, hat uns das Projekt Depot Basel schon von Beginn an begeistert - auch wenn wir es bisher noch nicht geschafft hatten, uns dieses Eindruckes vor Ort zu vergewissern. Das hat sich nun endlich geändert. Als wir zur Eröffnung von "Gerrit Rietveld – Die Revolution des Raums" im Vitra Design Museum in Weil am Rhein waren, tat sich eine kleine Lücke in unserem Terminplan auf. Natürlich packten wir die Gelegenheit beim Schopf und
weiterlesenAm 3. Mai wurde die Ausstellung "Bauhaus: Art as Life" in der Barbican Art Gallery London eröffnet. In Kooperation mit dem Bauhaus Archiv Berlin, der Stiftung Bauhaus Dessau und der Klassik Stiftung Weimar organisiert, zeigt "Bauhaus: Art as Life" ungefähr 450 Arbeiten von Künstlern, wie Marianne Brandt, Wassily Kandinsky, Marcel Breuer, Walter Gropius usw., und ist damit die erste große Bauhaus-Ausstellung in Großbritannien seit 1968. Bald wird noch ein Post über die Ausstellung als Ganzes
weiterlesenEnde März hat das V&A Museum London die Ausstellung “British Design 1948-2012. Innovation in the Modern Age” und damit die Hauptsommerausstellung sowie den tragenden Pfeiler ihrer Huldigung aller britischen Dinge im Jahre 2012 eröffnet. Die Geschichte des Designs in Großbritannien seit der letzten Londoner Olympiade dokumentierend, beginnt "British Design 1948-2012" in einer Zeit, in der sich die Briten vom Trauma des Zweiten Weltkrieges erholt und begriffen haben, dass in den Trümmern des
weiterlesenAm 20. März hat das Bauhaus-Archiv Berlin seine Frühlingsausstellung "Stühle ohne Beine" eröffnet. "Stühle ohne Beine" ist eine Hommage an den Freischwinger, an seine Entwicklung und Vielfältigkeit. Das relativ einfache Ausstellungskonzept transportiert auch eine einfache Botschaft: Einen Stuhl ohne Beine zu entwerfen bedeutet keine Einschränkung der Möglichkeiten. Weniger ist mehr ist hier nicht nur Designmaxime sondern auch Designherausforderung. Mit 25 Stühlen aus der Neuen Sammlung - The
weiterlesenAm 4. März 2012 hat das GRASSI Museum für Angewandte Kunst zu Leipzig den letzten Teil seiner Dauerausstellung eröffnet; eine Ausstellung, die uns ganz besonders am Herzen liegt. Mittlerweile kennt ihr uns ja ein wenig und wisst, dass wir nichts gegen Barock oder antike japanische Möbel haben. Aber unsere Herzen schlagen einfach ein bisschen höher, wenn wir uns dem Ende des 19. Jahrhunderts nähern: Mies van der Rohe biegt Metall. Alvar Aalto biegt Holz. Verner Panton biegt Plastik. Axel Buether
weiterlesenAufmerksame Leser wissen längst von der Ausstellung Album in der Vitra Design Museum Gallery über die Rolle von Zeichnungen und Skizzen in den Arbeiten der Brüder Bouroullec. Wer es nun aber in den nächsten Monaten nicht einrichten werden kann nach Weil am Rhein zu fahren, sich aber im Laufe des Jahres einmal in Kopenhagen aufhalten wird, hat die Möglichkeit eine thematisch ganz ähnliche Ausstellung zu besuchen. Im Designmuseum Danmark wird anhand der Arbeiten von Finn Juhl die Rolle von
weiterlesenWie wir bereits gestanden haben, besuchten wir Design braucht Täter 2012 in Köln noch vor der offiziellen Eröffnung - und bevor überhaupt alle Aussteller da waren. Wir wissen, dass das nicht die feine Art ist und können deshalb noch immer nicht richtig schlafen. Und so haben wir uns besonders über die E-Mail von Julia Pfizenmayer von jp designs gefreut - eine der Ausstellerinnen, die wir leider nicht sehen konnten -, die uns aber nachträglich ihr modulares Stauraummöbel Outsider vorstellte.
weiterlesenUnd eine Schublade hat er auch noch. Eine Schublade! Ein Schreibtisch mit einer, quatsch, sogar mehreren Schubladen! Spätestens damit hatten sie uns. Als könnten die Designer von Müller Möbelfabrikation unsere Gedanken lesen, sahen wir uns bei ihrem Stand in Köln vor dem tollsten Stahlschreibtisch überhaupt! Mit gaaanz vielen Schubladen! Und schon wieder hatten sie uns... Wenn wir etwas zu kritisieren hatten, dann nur die Entscheidung, den Schreibtisch in Orange auszustellen. Wenn es eine
weiterlesenAbgesehen vom Ausstellungskonzept und der stets perfekt gewählten Location gibt es noch einen anderen Grund, warum wir uns immer besonders auf Design braucht Täter freuen: Jedes Jahr entdecken wir etwas Neues. 2012 bildet da keine Ausnahme - auch wenn wir uns in diesem Jahr zugegebenermaßen heimlich reingeschlichen haben, als noch aufgebaut wurde und wir deshalb gar nicht alle Aussteller sehen konnten. Wir wissen, dass das nicht gerade die feine Art ist... Sorry... Aber wir haben eben einen
weiterlesenDer schottische Liedermacher Malcom Middleton nahm mit seinem Album "Waxing Gibbous" von 2009 den Song "Red Travellin' Socks" auf. Das ist eine muntere, für uns jedoch etwas zu plakative, Hass-Liebe-getränkte Ode an seine roten Reisesocken. Diese Hass-Liebe sieht folgendermaßen aus: Wenn Middleton seine Socken trägt, fühlt er sich an die Freiheit der Straße erinnert, die ihn seine urinstinktiven Bedürfnisse erfüllen lässt - bis zu dem Zeitpunkt, wo der romantische Mythos des endlosen Highways
weiterlesenEines unserer Lieblingsprojekte bei der Vienna Design Week war das Passionswege-Projekt "The Swing" von Beza Projekt aus Warschau im Atelier Telliez. Philippe Telliez ist ein "Tapessier" - ein Beruf, der nur ansatzweise wirklich beschrieben werden kann, bei dem es sich aber im Wesentlichen um einen Polsterer handelt, der mit Wandaufhängungen, Wandteppichen und dergleichen arbeitet. Anna Łoskiewicz und Zofia Strumiłło-Sukiennik vom Beza Projekt haben diesen "Hänge-"Aspekt mit Materialien
weiterlesenManchmal sind die einfachsten Ideen auch die besten. Im Rahmen der Vienna Design Week Passionswege hat sich der slowakische Designer Tomas Kral zusammen mit dem Wiener Hutmacher Mühlbauer Hutmanufaktur aufgemacht, die visuelle - und auch linguistische - Nähe von Lampenschirmen und Schirmmützen "unter einen Hut zu bringen" und eine wunderbare Reihe von Hut-Tischleuchten zu entwerfen. Alle Leuchten stehen auf einem Keramiksockel, die Schirme bestehen aus "normalen" Hutmaterialien und wurden mit
weiterlesenGelegentlich sehen wir etwas, das uns innehalten lässt. Bei Neue Räume Zürich war dieses Etwas der Mailänder Hersteller Plinio il Giovane. Wir wissen, dass wir viel über Italiens überschätzte Position als Spitze des Designberges gemeckert haben. Doch ebenso wie die Italiener einen scheinbar unerschöpflichen Vorrat an korrupten Politikern haben, so scheinen sie auch in der Lage zu sein, ganz unerwartet hochwertige Designermöbelhersteller aus dem Boden zu stampfen. Die aus Eiche handgefertigte
weiterlesen"...ich werde nie vergessen, welche Schrecken ich bekam, als ich zum ersten Mal in einer der alten Kwuzoth kam, nach Degania A. Sie war geradezu ein Musterbeispiel für falsche Planung. Der Wind traf dort zuerst die Dungstätten, brachte von dort Fliegen und Gestank zunächst zu den Ställen und von dort vermehr [sic] zur Küche, nahm die dortigen Düfte auf und brachte das ganze Gemisch zu den Speisesälen und Wohnhäusern."1 In seiner lebhaften Beschreibung der Bedingungen in Degania A - dem ältesten
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