Name: Eva Marguerre
Studium: 2004-2010 Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, Fachrichtung Produktdesign / Ausstellungsdesign
Praktika: 2005 Luigi Colani, Karlsruhe 2006 Zeitschrift "Brigitte", im Ressort Living, Hamburg 2008 Designbüro Stefan Diez, München
Studio: Besau-Marguerre, 2011 von Eva Marguerre und Marcel Besau gegründet Tätigkeitsbereiche: Produktdesign, Visuelle Kommunikation, Styling, Innenarchitektur Projekte: Von Messe-Konzepten bis zur Möblierung der Elbphilharmonie Hamburg Auszeichnungen: Interior Innovation Award (2015), Karl Schneider-Preis (2016), AIT Insider Award (2017), Iconic Award (2018)
Wir haben Eva Maguerre bereits im Jahr 2010 getroffen, als sie noch am Anfang ihrer Karriere stand. Im Anschluss das (smow)Jourmal Interview mit Eva Maguerre aus dem Jahr 2010.
smow: Haben Sie auch die kaufmännischen Aspekte gelernt, sprich Marketing, Vertrieb, Preispolitik?
Eva Marguerre: Nein, leider nicht. Das musste ich mir selbst aneignen.
smow: Als neuer, junger Designer – helfen einem da die Messen?
Eva Marguerre: Das ist eine spannende Frage, über die ich mir selbst auch viel Gedanken gemacht habe. Es ist schon anstrengend, wenn man da mit seinen Prototypen auf den Messen sitzt und wartet und hofft, dass ein Hersteller vorbeikommt, dem das Produkt gefällt. Im Großen und Ganzen bin ich nicht davon überzeugt, dass Messen sehr hilfreich sind, wenn es darum geht, einen Hersteller zu überzeugen und das Produkt in Produktion zu bringen. Aber man muss natürlich auf den Messen sein, wenn man will, dass die eigenen Produkte gesehen und getestet werden. Ich kriege auf Messen sehr viel Feedback, was mir sehr wichtig ist. Schön ist die Designers Fair in Köln, denn da gehen viele Leute hin, die sonst nicht unbedingt Designmessen besuchen, und so bekommt man sehr direktes und hilfreiches Feedback. Und Messen sind wichtig für die PR.
smow: Für den MOA haben Sie mit Nylonfasern und Harz gearbeitet, beim NIDO sind es Glasfasern und Harz. Was ist so interessant an der Arbeit mit Harz und diesen Materialien?
Eva Marguerre: Ich finde den Vorher-Nachher-Effekt interessant, die Veränderung des Materials. Beim MOA ist es zunächst ein 2D-Wickel, also ein sehr einfacher Prozess, dann presse ich das Material über eine Form und durch den Harz kann der Moment eingefroren werden. Ich habe hier so ein biegsames Material, das dann auf einmal so stabil wird und einen völlig neuen Charakter annimmt. Das finde ich spannend.
smow: Sind neue Projekte mit neuen Materialien geplant?
Eva Marguerre: Es wird zunächst eine Weiterentwicklung vom MOA mit einer anderen Textur, also einem anderen Material, geben. Ansonsten arbeite ich gerade mit klassischeren Materialien wie Holz, denn ich habe auch nicht den Anspruch, immer nur Wickelgeschichten zumachen und mit dem Vorher-Nachher-Effekt zu arbeiten. Ich möchte mit vielen verschiedenen Materialien und Prozessen arbeiten.
smow: Und wie sieht die Zukunft aus?
Eva Marguerre: Ich bin vor kurzem nach Hamburg gezogen und arbeite im Moment mit meinem Partner an einem großen Projekt. Aber ich kann nicht sagen, was als nächstes kommt und in welche Richtung es geht. Zurzeit ist alles noch sehr neu und aufregend: Studium abgeschlossen, Umzug nach Hamburg, Bürogründung…
smow: Sie sind für den Designpreis Deutschland 2011 nominiert! Für ein bestimmtes Produkt?
Eva Marguerre: Man wird als Person nominiert, nicht für ein bestimmtes Produkt. Die Nominierung kam sehr überraschend und ich bin total begeistert. Es ist besonders schön, nominiert zu sein und sich nicht selber beworben zu haben.
smow: Glückwunsch und alles Gute in Hamburg!
Alles über die aktuellen Projekte von Eva Maguerre gibt es hier: https://www.besau-marguerre.de/