Bauhaus Lab: Vegetation unter Strom – Hitze, Atmen, Wachstum im Bauhausgebäude, Dessau

Es gibt viele Wege der Geschichte einer spezifischen Region auf die Spur zu kommen. Das Bauhaus Lab 2021 hat sich für Pflanzen entschieden, das heißt genauer gesagt für die Geschichten der Flora in der Region um Dessau. Die Pflanzen dienen hier als Medium für die Erkundung der sozialen, politischen, ökonomischen und ökologischen Entwicklung dieser Region.

Das Erzählen dieser lokalen Geschichte eröffnet nicht nur einen Zugang zu Überlegungen und Fragen bezüglich unserer Beziehungen zum Planeten Erde, sondern wirft auch differenzierte Überlegungen und Fragen zu Bauhaus und Internationaler Moderne auf.

Diese Überlegungen und Fragen werden in der Ausstellung “Vegetation unter Strom – Hitze, Atmen, Wachstum” im Bauhaus Dessau, vorgestellt werden.

Bauhaus Lab: Vegetation Under Power – Heat, Breath, Growth, Bauhaus Building, Dessau

Bauhaus-Lab: “Vegetation unter Strom – Hitze, Atmen, Wachstum”, Bauhaus Dessau

Das Bauhaus Lab der Stiftung Bauhaus Dessau, das 2021 zum neunten Mal stattfand, bringt jeden Sommer für drei Monate Künstler und Gestalter unterschiedlichster Couleur in Dessau zusammen, um über ein bestimmtes Thema der „globalen Moderne“ zu diskutieren. Die Diskussionen, Interventionen, Reflexionen und Erkenntnisse zum jeweiligen Thema beginnen immer mit einem Objekt.

Im Laufe der Jahre handelte es sich bei diesem Objekt um so unterschiedliche Gegenstände wie den Schreibtisch von Walter Gropius, den sogenannte India Lounge Stuhl, der am National Institute of Design Ahmedabad in Indien von Hans Gugelot und Gajanan Upadhyay entwickelt wurde, oder um das kleine, metallene Universalverbindungsstück, das von Konrad Wachsmann entwickelt wurde und das zum zentralen Element des Fertigbausystems von Wachsmann und Gropius werden sollte.

Beim Bauhaus-Labor 2021 begann die Reise der acht ausgewählten TeilnehmerInnen mit einem Herbarium. Dieses Herbarium wurde vom (damals noch studierende) Botaniker Hans Weber im Jahr 1930 von der Flora der sogenannten Goitzsche, eines Auenwaldgebietes am Rande von Bitterfeld bei Dessau angelegt. In den folgenden Jahrzehnten wurde dann im Zuge der zunehmenden Industrialisierung der Region und aufgrund des Energiebedarfs der DDR der um 1900 begonnene Steinkohlenbergbau in diesem Gebiet dramatisch ausgeweitet. So wurde das Auenwaldgebiet Goitzsche zu einem der größeren Kohletagebaugebiete der DDR. Für die lokale Flora war das wie man sich denken kann nicht förderlich. Nach dem Ende der DDR wurde der Bergbau in und um Bitterfeld jedoch eingestellt. Heute befindet sich in der Goitzsche mit ihrem Auenwald nach einer Phase der Sanierung und Renaturierung ein See, der Große Goitzschesee, einer von mehreren neuen Seen, die seit dem Abbau der Kohlebagger in dem Gebiet entstanden sind. Diese Entwicklung hat der lokalen Flora sehr gut getan. Auch wenn es sich nicht mehr unbedingt um die Flora handelt, die Hans Weber im Jahr 1930 in seinem Herbarium versammelte.

Und so steht die Goitzsche stellvertretend für viele Entwicklungen in der Geschichte dieser Region Europas, oder wie Regina Bittner, Leiterin der Stiftung Bauhaus Dessau, auf dem Bauhaus Lab Symposium 2021 meinte: “Das Goitzscher Herbarium von Hans Weber ist ein stummer Zeuge für die Transformation der Gegend um Dessau/Bitterfeld im Laufe des 20.Jahrhunderts.”

Ein stummer Zeuge, dessen Zeugnis das Bauhaus Lab 2021 in Form des Herbariums als Grundlage für die Ausstellung “Vegetation unter Strom – Hitze, Atmen, Wachstum” nutzte.1

Bauhaus Lab: Vegetation Under Power – Heat, Breath, Growth, Bauhaus Building, Dessau

Bauhaus-Lab: “Vegetation unter Strom – Hitze, Atmen, Wachstum”, Bauhaus Dessau

Bauhaus-Labor: Vegetation unter Strom – Wärme, Atem, Wachstum, Bauhausgebäude, Dessau

“Vegetation unter Strom – Hitze, Atmen, Wachstum” besteht aus 11 kurzen Kapiteln. Dabei handelt es sich um 11 Konstellationen, um im Vokabular des Bauhaus-Labors zu bleiben, die dem oft wiederholten Mantra der Moderne “Licht, Luft, Sonne”, die Begriffe “Wärme, Atem, Wachstum” aus dem Titel gegenüberstellen. So werden die utopischen Visionen mit den etwas dystopischeren Realitäten verbunden. Es geht darum den Hoffnungen auf eine zukünftige Gesellschaft die nicht vorhersehbaren Folgen des Klimawandels und der menschlichen Gesellschaft die Natur gegenüber zu stellen. So wird der Besucher ermutigt und veranlasst Fragen nach unterschiedlichen Themen zu stellen. Dazu gehört beispielsweise die Frage, wie Wissen über die natürliche Welt erworben, interpretiert und verbreitet wird. Weitere Themen sind materielle und immateriellen Netzwerke, auf die Gesellschaften und ihre Umgebungen angewiesen sind, die Motivationen des Umweltaktivismus, die Folgen des Umweltaktivismus, die Geologie als physikalische und als soziale Disziplin, Pflanzen abseits ihrer Funktion als Nahrung und Brennstoff und vieles mehr …

…als Forschungs- und Ausstellungsprojekt produziert das Bauhaus Lab keine Antworten, sondern diskutiert, interveniert und reflektiert als Plattform.

Folglich präsentieren die Ausstellungen des Bauhaus Labs selten klare Antworten. So ist auch “Vegetation unter Strom” eine bescheidene, zurückhaltende Präsentation, die die Verantwortung für einem großen Teil dem Besucher überlässt. Es gibt keine Erklärungen, keine Schlussfolgerungen, keine Definitionen. Das ist nicht im Sinne eines Vorwurfs zu verstehen – ganz im Gegenteil: Die Präsentation gibt Anstöße und Anregungen, weist auf Themen und Gegenstände hin, die von Interesse sein könnten, beleuchtet Aspekte, die einem vielleicht neu sind, verändert Perspektiven und Assoziationen, und ermöglicht es, neue Wege zu beschreiten. Es bleibt dann dem Besucher selbst überlassen über die vielen angesprochenen Themen nachzudenken.

Dazu gehören auch Überlegungen zum Bauhaus.

Unearthing Colour by Elizabeth Hong atop a map showing where the open-cast mines would be and which villages would demolished, as seen at Bauhaus Lab: Vegetation Under Power – Heat, Breath, Growth, Bauhaus Building, Dessau

Unearthing Colour von Elizabeth Hong über einer Karte, die zeigt, wo die Tagebaue liegen und welche Dörfer abgerissen würden, gesehen bei “Vegetation unter Strom – Wärme, Atem, Wachstum” Bauhausgebäude, Dessau

Obwohl die Positionen und Ideale des Bauhaus’ von Visionen einer fortschrittlichen, sauberen, gerechten und besseren Welt bestimmt waren – einer Welt des Lichts, der Luft, der Sonne und der Hygiene, wurden die von den Bauhäuslern errichteten Gebäude, einschließlich Gropius‘ Bauhausgebäude in Dessau von 1926, mit sehr viel Kohle befeuert.2 In der Ausstellung heißt es, dass das Dessauer Bauhaus-Gebäude in den 1920er Jahren etwa 30 Tonnen Kohle pro Woche verbrannte.3 Dabei handelt es sich nicht nur um eine ganze Menge Rauch, Feinstaub, CO2 und warme Luft, sondern auch um riesige klaffende Löcher und Risse, in der Region um Dessau, die nötig waren um die schnelle und billige Ernte der Kohle zu ermöglichen. Das soll nicht heißen, dass die Probleme des Tagebaus und der Kohleverbrennung alle Schuld des Bauhaus’ gewesen wären. Fest steht aber, dass das Bauhaus zwar nur wenig zum täglichen Leben der 1920er Jahre in Dessau und Umgebung beigetragen hat, dafür aber großen Anteil an der entsetzlichen Qualität der Luft hatte, die die Menschen damals in Dessau einatmen mussten.

In den 1970er Jahren wurden täglich etwa 2,5 Tonnen Briketts an das Bauhaus-Gebäude geliefert, und weil das noch nicht genug war, wurden etwa 400 Tonnen dauerhaft neben dem Bauhaus-Gebäude gelagert.4 Als die ostdeutschen Behörden das Bauhaus 1976 offiziell anerkannten, fiel also die Bedeutung des Bauhaus’ als Institution mit dem Bauhaus als einem Symbol für die negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen der Energieversorgung zusammen.5 Nur sehr wenige hätten 1976 diesen eklatanten Widerspruch bemerkt. Ähnlich verhielt es sich im Jahr 2021: das Bauhaus wird heute gemeinhin mit Fortschritt, Sauberkeit, Ausgewogenheit, mit Licht, Luft und Sonne assoziiert und niemand denkt allzu lange über mögliche negative Aspekte nach. “Vegetation unter Strom” hilft diesen Eindruck zumindest in den richtigen Kontext zu rücken.

Diese Kontextualisierung verbindet den rußigen Rauch mit der makellos weißen Fassade des Bauhaus. Dem Aufbau neuer Gemeinschaften durch das Bauhaus’, wird die Zerstörung etablierter Gemeinschaften entgegengesetzt deren Flächen für die Kohleversorgung mit Bulldozern plattgemacht wurden6. Hier ließen sich weitere Überlegungen über die Verbindungen des Bauhaus’ und der mit ihm verbundenen Nachkriegsmoderne mit den Entwicklungen zeitgenössischer Industrien anstellen. Vor allem fallen hier jene Industriezweige ins Auge, die genau jene fortschrittliche, saubere, gerechte und bessere Welt versprachen, die den Modernisten vorschwebte – eine schöne neue Welt, die man vor allem neuen industriellen Möglichkeiten unter der Leitung rationaler Designer zu verdanken hat. Dazu gehört die Chemieindustrie in ihren verschiedenen Ausprägungen, die im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts in und um Bitterfeld entstand und in den folgenden Jahrzehnten zur dominierenden Industrie in und um Bitterfeld wurde. Diese Industrie galt nicht nur in den 1920er Jahren als zukunftsweisend, sondern auch in der Nachkriegszeit in der DDR. Oder, wie eine von der SED organisierte Konferenz 1958 verkündete „Chemie gibt Brot, Wohlstand, Schönheit“. Diese Chemieindustrie führte jedoch in Verbindung mit dem Kohletagebau und den Kohlekraftwerken dazu, dass die Region um Bitterfeld, jene Ecke Europas, von der aus das Bauhaus Licht, Luft, Sonne verbreiten wollte, zur Zeit der Wiedervereinigung zu den am stärksten verschmutzten Gebieten Europas gehörte.

Hier wird deutlich, dass die Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert sowohl Wohlstand und Brot in Form von Arbeitsplätzen mit sich brachte, aber eben auch groteske Umwelteinflüsse mit sich brachte7, die in die natürliche Umwelt eingriffen und unsägliche, grundlegende Schäden an der materiellen Struktur, die unsere Lebensgrundlage ist, verursachten. Diese Schäden müssen, wenn sie einmal analysiert wurden, langsam und teuer repariert werden. Dabei handelt es sich um einen fortlaufenden Prozess.8

Und ja, die Probleme, die sich aus den aufregenden neuen Industrien und neuen Möglichkeiten des frühen 20. Jahrhunderts ergeben haben, können unserer neuen digitalen, intelligenten Technologie, der künstlichen Intelligenz und der Frage, welchen Schaden diese dem sozialen Gefüge, in dem wir leben, zufügen, direkt gegenübergestellt werden. Intelligente digitale Technologie und künstliche Intelligenz sind zudem auch nicht besonders umweltfreundlich, die Clouds zum Beispiel, in denen unsere Daten gespeichert sind, haben ja nichts mit den harmlosen, flauschigen weißen Wolken eines Sommernachmittags zu tun. Wir wissen, all die neuen Technologien sind genial, schaffen Brot, Wohlstand und Schönheit für alle. Aber welche Lehren lassen sich aus den negativen sozialen und ökologischen Folgen der Industrialisierung des frühen 20. Jahrhunderts ziehen? Unsere Vorfahren konnten diese Folgen nicht kommen sehen, weil wir als Spezies einfach nicht so klug sind, wie wir denken. Könnten wir, wenn wir etwas weiter denken möglicherweise doch einige der Fallstricke umgehen, die uns auf unserem Weg in die Zukunft unweigerlich gestellt werden? Werden wir uns die Mühe machen und versuchen aus der Geschichte zu lernen? Oder freuen wir uns einfach darüber, wie viel weniger wir nachdenken müssen, weil Algorithmen und künstliche Intelligenz all unsere Entscheidungen für uns treffen und uns dabei helfen, unser Leben zu optimieren?

Lasst uns gar nicht erst mit Lieferdrohnen und fliegenden Autos anfangen. Wer um Himmels Willen braucht eine Lebensmittellieferung in zehn Minuten? Wer?!?!

Pages from the herbaria compiled by Emil Obst and Peter Feige alongside Max Hempel's 1930 Field Book and a 1922 photo of an unknown woman collecting snowdrops in Goitzsche, as seen at Bauhaus Lab: Vegetation Under Power – Heat, Breath, Growth, Bauhaus Building, Dessau

Seiten aus dem Herbarium von Emil Obst and Peter Feige neben Max Hempel’s Feldbuch von 1930 und einem Foto von 1922 von einer Frau, die in der Goitzsche Schneeglöckchen sammelt, gesehen bei Bauhaus Lab: “Vegetation unter Strom – Hitze, Atmen, Wachstum”, Bauhaus Dessau

“Vegetation unter Strom” ist eine thematisch weitläufige, aber platzsparend integrierte Ausstellung, die den freien, offenen Raum des Gropius’schen Bauhausgebäudes nutzt, um den BesucherInnen den Raum zu geben, sich durch die Mischung aus Dokumenten, Karten, Fotografien, Pflanzen und Originalarbeiten zu bewegen, die von den acht ProtagonistInnen des Bauhaus Lab 2021 im Laufe ihrer Forschung entwickelt wurde.

So besteht die Möglichkeit sich den differenzierten Einschätzungen zu nähern. Diese umfassen z.B. das sich wandelnde Verständnis von Natur im Laufe des 20. Jahrhunderts. Dabei geht es um den Übergang von einer Zeit, in der Natur als passiver und frei verfügbarer Rohstoff gesehen wurde, hin zu einem Verständnis von Natur als aktivem Bestandteil in miteinander verbundenen Netzwerken und Systemen, von denen wir abhängig sind.

Des weiteren wirft die Ausstellung die Frage auf, was wir bewahren, warum wir es bewahren, wie wir es bewahren und ob wir es bewahren sollten? Fragen, die einen in der Tat an Lucius Burckhardt erinnern; an die sozialen und kulturellen Auswirkungen der Großindustrie, an die komplexen Beziehungen zwischen den Bedürfnissen der Arbeitnehmenden. Zu diesen Bedürfnissen gehören nicht nur die Arbeit, sondern auch gesundes Essen, Freizeit und Gemeinschaft. Dem gegenüber stehen die Bedürfnissen der Industrie nach Raum, Ressourcen und Profit, die einen in der Tat an Émile Zola und an unsere heutigen digitalen Industrien erinnern.

Zudem erlaubt die Ausstellung Überlegungen zu Ostdeutschland, und damit zu jener Zeit, die, wenn man die längere geologische Geschichte außer Acht lässt, den größten Teil der Ausstellung ausmacht. Dazu gehört beispielsweise auch Artikel 15 der ostdeutschen Verfassung vom 6. April 1968, dessen Absatz 1 feststellt, dass „der Boden der Deutschen Demokratischen Republik zu ihren kostbaren Naturreichtümern gehört“, und dessen Absatz 2 hinzufügt: „im Interesse des Wohlergehens der Bürger sorgen Staat und Gesellschaft für den Schutz der Natur“.

Soll man hier lachen oder einfach nur weinen, wenn man feststellt, dass die DDR mit ihrer Heuchelei nicht allein war und wie wenig sich seitdem weltweit geändert hat.

Vor allem aber ist “Vegetation unter Strom” eine indirekte, abstrahierte Tour durch die Goitzsche vom Auwald über den Kohletagebau bis zum See, die es ermöglicht, sich einem differenzierteren Verständnis der komplexen Systeme und Netzwerke zu nähern, von denen wir alle abhängen und für die wir daher alle, kollektiv und individuell, Verantwortung übernehmen müssen.

Bauhaus-Labor: Vegetation unter Strom – Wärme, Atem, Wachstum ist noch bis Sonntag, den 20. Februar, im Bauhausgebäude, Gropiusallee 38, 06846 Dessau-Roßlau zu sehen.

Alle Details finden Sie unter www.bauhaus-dessau.de/vegetation unter Strom

Wie immer in diesen Zeiten sollten Sie sich, wenn Sie eine Ausstellung besuchen wollen, im Voraus mit den aktuellen Regeln in Bezug auf Eintritt und Hygiene vertraut machen. Und während Ihres Besuchs bleiben Sie bitte sicher, verantwortungsbewusst und vor allem neugierig…

1.Traditionally a book is published alongside the Bauhaus Lab exhibition in which the themes and positions arising are presented in more detail. Current problems in international publishing mean as of today no Vegetation Under Power book is available, we will update when that changes…….

2. There are obviously a lot of jokes to be made about Bauhaus’s famed Kohleknappheit, ewig Kohleproblemen or the Verbrennen von Kohle at Bauhaus, but we’ll leave those to you….

3. Number not explicitly noted in the exhibition but is very much implied in a wall text which takes as its basis the 1994 installation „Spur der Kohlen“ by Oliver Blomeier and also the book Monika Markgraf, Archäologie der Moderne. Denkmalpflege Bauhaus Dessau, Jovis Verlag, Berlin, 2021

4. Numbers noted in a wall text which takes as its basis the 1994 installation „Spur der Kohlen“ by Oliver Blomeier and also the book Monika Markgraf, Archäologie der Moderne. Denkmalpflege Bauhaus Dessau, Jovis Verlag, Berlin, 2021

5. One must note that Gropius’s Bauhaus building was damaged in an aerial attack on Dessau in 1945, as a consequence of which it burnt down, and in 1976 was still, largely, a War ruin, or more accurately a roughly patched up War ruin that bore but only little resemblance to what it was in 1926. Or 2021. And one must also add that we never personally experienced, nor have we ever seen a photo of, the coal heap next to the building, thus are unsure how direct the juxtapose would have been in 1976. Thus the comparison is perhaps more a rhetorical vehicle than an actual fact…..

6. As far as we are aware no villages were bulldozed in the 1920s, that came later, again its more a rhetorical vehicle than an actual fact…..

7. A recurring, and very apposite, example in the exhibition is the photographic film production that was practised in Wolfen, now part of Bitterfeld-Wolfen, since 1909 and which required in the factory the highest standards of cleanliness and purity, lest the smallest fleck of dust should land on the film, while outside was, when not exactly a toxic swamp, was, in relation to the interior, a toxic swamp. And air that was primarily impurities. But as they were landing in people’s lungs and not on photographic film, that was OK……

8. There is still a sizeable chemical industry in Bitterfeld, but clearly operating to different standards than in the past. Which is arguably part of the restorative process, the accepting that the rules by which the industry previously operated were insufficient and needed strengthening in the interests of individuals, wider society and the natural environment…. which, yes, one can pleasingly extrapolate to considerations on the rules by which digital technology and A.I. and delivery drones and data protection currently operate, and questions of how we’ll look back on our contemporary rules from 2080…….Assuming that is we’re still here in 2080……..

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