Nach der Überführung des New Yorker Cooper Union Design Museums in die Smithsonian Institution unter dem neuen Namen Copper-Hewitt, National Design Museum plante die erste Direktorin eine Eröffnungsausstellung. Diese sollte nicht nur für den neuen Status des Museums stehen, sondern auch die neue Richtung des Museums vorgeben – es sollte eine Ausstellung werden, die die „Philosophie des neuen National Museums of Design der Smithsonian Institution“1 visuell zum Ausdruck bringen würde.
Zu diesem Zweck wurden im Jahr 1974 Designer und Architekten, darunter Richard Saul Wurman, Charles und Ray Eames sowie George Nelson darum gebeten Vorschläge einzureichen. Der Auftrag ging letztendlich an den österreichischen Architekten und Designer Hans Hollein und sein Konzept „MAN transFORMS“, mit dem die Ausstellung am 7. Oktober 1976 eröffnet wurde. Hans Hollein zufolge war die Schau nicht nur als eine Präsentation von Design, sondern auch als „ein Statement zu dem, was Design ist“ konzipiert. In erster Linie sollte sich die Ausstellung mit dem Leben und unterschiedlichen Lebenssituationen befassen.2
Die Hauptausstellung umfasste, neben anderen Ausstellungsstücken, einen Tisch, auf dem unterschiedliche Sorten Brot präsentiert wurden, einen Raum, in dem Hämmer in verschiedenen Formen gezeigt wurden, und eine ganz genaue Dokumentation der Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten eines einfachen Kleidungsstücks. „MAN transFORMS“ präsentierte speziell in Auftrag gegebene Beiträge von Peter M. Bode, Arata Isozaki, Ettore Sottsass, Richard Buckminster Fuller, Richard Meier, Nader Ardalan/Karl Schlamminger und Oswald M. Ungers.
Eine verkleinerte Version von Oswald M. Ungers Beitrag „Morphologie – City Metaphor“ wird das Ungers Archiv für Architekturwissenschaft Köln jetzt im Zusammenhang mit dem Plan14 Architekturfestival zeigen. Mithilfe eines in eine idealisierte Straße verwandelten Korridors im Erdgeschoss des Copper-Hewitt Museums präsentierte „Morphologie – City Metaphors“ eine Gegenüberstellung von Stadtansichten, Stadtplänen, gebauten Lebenswelten und natürlichen Organismen, natürlichen Netzwerken und Bildern des täglichen Lebens. Jeweils zwei Bilder aus den entgegengesetzten Bereichen wurden unter einem gemeinsamen Begriff vereint – wie zum Beispiel Kreuzungen, Regelmäßigkeit oder Wirbelsäule. Mit seiner Installation hoffte Ungers bei den Besuchern neue Perspektiven anzuregen, und das nicht nur in Bezug auf die sie umgebende Welt, sondern auch hinsichtlich der Möglichkeiten und Bedeutungen, wie Dinge entworfen und realisiert werden könnten.
Themen also, die wunderbar zum zentralen Motto des Plan14 Festivals „Architektur im Kontext“ passen.
Neben dem maßstabsgetreuen Modell der ursprünglichen Ausstellung in New York umfasst die Ausstellung in Köln auch eine Auswahl von originalen Fotografien und Ausstellungstafeln. „Morphologie – City Metaphors“ wird so nicht nur, wie die originale Installation, inspirierend und motivierend wirken, sondern auch helfen, den Besuchern die Arbeit und die Gedanken Oswald M. Ungers näher zu bringen.
„O.M. Ungers – Morphologie – City Metaphors“ ist zu sehen im Ungers Archiv für Architekturwissenschaft, Belvederestrasse 60, 50933 Köln von Freitag, den 19. September, bis Freitag, den 26. September 2014, zu sehen.
Alle Detail gibt’s unter www.ungersarchiv.de.
1. Hans Hollein Design MAN transFORMS Konzepte einer Ausstellung , Löcker Verlag, Wien, 1989
2. ebd.
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