Veranstaltungen wie die Berlin Design Week bieten eine attraktive Plattform für Länder und Regionen, um sich und ihre „Kreativen“ zu präsentieren. Manche Ausstellungen machen das ziemlich gut – andere wiederum weniger.
Die Ausstellung „Reset Design – New Working Models“, derzeit in der spanischen Botschaft Berlin zu sehen, gehört eindeutig zur ersten Kategorie.
Die von Marcelo Leslabay kuratierte Ausstellung präsentiert zehn junge spanische Firmen, die alle innerhalb der letzten drei Jahre von Designern gegründet wurden und die nach neuen Möglichkeiten bei der Produktion und Vermarktung ihrer Arbeiten suchen. Wenn man so will, also Firmen, die aus dem Bedürfnis der Designer, sich von der Rolle eines Dienstleisters für die Industrie zu befreien, heraus entstanden sind und die sich statt für die Massenproduktion für kleinere, lokale Produktionen und relativ limitierte Serien entschieden haben.
Marcelo Leslabay bezeichnet diesen Prozess als Post-Handwerkskunst – ein Begriff, der uns gut gefallen hat, auch wenn wir ihm nicht zu hundert Prozent zustimmen würden.
„Reset Design“ ist mit einer schönen Mischung aus Möbeln, Lampen, Geschirr und Accessoires mehr eine Vorstellung der Firmen als der Theorie der Post-Handwerkskunst, worunter die Ausstellung jedoch nicht leidet. Durch den Fokus auf die Firmen erfährt man, dass durch Eigenproduktion mehr Freiraum für die Designer entsteht, genau die Ansätze, Materialien und Produktionsmethoden zu realisieren, die ihnen wichtig sind. Das wäre unter einem globalen Hersteller nicht möglich.
Zu den Highlights gehörten für uns die in Valencia ansässige Firma Sagen Ceramics sowie Omelette-de, mit ihrer ansehnlichen Kollektion von Accessoires und Spiegeln, und Raúl Lauri, der unter dem Namen „Decafé“ Objekte aus Kaffeesatz kreiert.
Aber wie immer, hört nicht zu sehr auf das, was wir sagen – was wissen wir schon? Schaut es euch selber an!
„Reset Design – New Working Models“ ist noch bis Donnerstag, den 31. Juli, in der Kulturabteilung der spanischen Botschaft, Spanien-Kultur, Lichtensteinallee 1, 10787 Berlin zu sehen.