Es sind schon wieder 10 Minuten vergangen, seit wir das letzte mal Belgien erwähnt haben. Und einige von euch werden sicher schon etwas nervös und befürchten, wir könnten das magische, wenn nicht gar mystische Belgien vergessen – aber keine Angst, Belgien ist wieder da.
Auf dem DMY Berlin 2013 präsentierten Studenten des Thomas More University College Mechelen eine Auswahl ihrer Arbeiten in einer Gruppenausstellung. Das „VOMO“ im Austellungsnamen ist (denken wir) der Name des Postgraduiertenkurs für Möbeldesign in Mechelen. Sind aber manchmal verwirrt und können es auch falsch verstanden haben. Trotz der gut gemeinten Versuche uns zu einem Objekt auf dem Stand zu führen, dass sich bei einem Wettbewerb sehr gut platziert hat, sind wir uns treu geblieben und haben unter anderem den L-Series Chair von Jan Jacobs zu einem unserer Highlights gekürt. Einen Stuhl, der noch erheblich dazu gewann, als wir die kommplette Serie zu sehen bekamen. Der L-Series Chair ist ein Loungestuhl in einer wirklich kruden Mischung aus geschmiedetem Stahl und Leder. Das Objekt ist sehr schlicht, hat aber eine sehr eigene und nicht im geringsten unattraktive Formensprache. Richtig geflasht waren wir allerdings erst beim Anblick der gesamten Serie. Auch das Sideboard sah nach einer phenomänalen Arbeit aus und es wäre auf jeden Fall sinnvoll dort anzuknüpfen.
Neben der L Series waren wir begeistert von Katrien Litaers Bokpoef, weil es uns sehr an ein Schwein erinnert hat. Das ist eigentlich kein Grund ein modernes Design gut zu finden, doch in diesem Fall hat es gereicht. Um wirklich großartig zu sein waren die Bokpoefs ein wenig klein, das Konzept und die Umsetzung waren und sind allerdings wirklich exzellent.
An der verblüffenden „A Collection“ von Antoon Crabbe fanden wir auch noch großen Gefallen. Wir sind nicht ganz sicher ob „A Collection“ nicht eher „Untitled“ bedeutet, aber jedenfalls präsentierte Antoon eine Serie von Objekten, die sich mühelos verwandeln lassen: Stühle können beispielsweise zu Tischen umfunktioniert werden und/oder in anderen Elementen der Serie verstaut werden. Treue Leser werden wissen, dass solche Projekte bei uns normalerweise nicht für besondere Aufregung sorgen, bei Antoon allerdings liegt etwas in der Gestaltung und der ganzen Art seiner Entwürfe, was uns „A Collection“ sehr ernst nehmen lässt. Wir würden sagen „A Collection“ ist nicht ganz zu Ende gebracht, hat aber zweifellos eine Menge Potential. Vor allem sollte Antoon die Zielgruppe genauer definieren, das ist im Moment alles noch etwas vage.
VOMO ist wie gesagt, und wenn wir es richtig verstanden haben, der Postgraduierten-Möbeldesignkurs an der Thomas More University College Mechelen. Wenn dem so ist werden wir also in Zukunft noch eine ganze Weile über belgische Designer berichten …
Und wir entschuldigen uns schon mal im Voraus für die Qualität der Fotos.
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