In den letzten paar Jahren haben wir oft über das Regal Das Brett vom belgischen Designer Kaspar Hamacher gesprochen, es aber nie gezeigt. (Das Regal hatte einen bleibenden Eindruck auf der Mailänder Möbelmesse 2010 hinterlassen. … genau wie das Beinahe-Ertrinken.) Das gerade in den Verkauf gebrachte Watn Blech von Bernhard Osann für Moormann bietet auf jeden Fall die perfekte Gelegenheit, das zu ändern.
Was uns an Das Brett gefallen hat und auch immer in Erinnerung geblieben ist, war das sehr simple Prinzip hinter dem Teil. Durch die sanfte Neigung des Regals hin zum Zentrum entsteht eine Fläche, die stabiler ist als das traditionelle gerade Bücherregal. Das Geheimnis des Designs liegt im Winkel der Neigung: gerade genug, um funktional zu sein, ohne aber bei den Proportionen einen Kompromiss einzugehen.
Watn Blech von Bernhard Osann für Moormann wendet ein ähnliches Prinzip an. Wenn auch bei Watn Blech die „Stabilität“ nicht in erster Linie im Zusammenhang mit den Objekten auf dem Regal steht, sondern durch das Regal selbst erreicht wird.
Wenn wir uns recht an das erinnern, was wir in der Schule gelernt haben, sind „Magie“ und „Physik“ so ziemlich das gleiche. Also kann man genauso gut sagen, dass dank der dunklen Schönheit der Magie das sanfte Biegen eines Stücks Metallblech seine Stabilität erhöht. Daneben wird durch die leichte Neigung eine praktische und in sich stabile Ablagefläche geschaffen, die auf subtile Weise die starre lineare Homogenität eines Raums aufbricht.
Und weil es ein Moormann Produkt ist, bekommt man zu der praktischen und in sich stabilen Ablagefläche den Spaß kostenlos dazu: Das Regal sieht aus, als wäre es falsch aufgehangen worden.
Einfach schön.