Die Designers‘ Open 2013 finden also in der Glashalle der Leipziger Messe statt.
Überrascht sind wir eigentlich nur über unsere eigene Überraschung. Schließlich ist die Leipziger Messe der neue Organisator der Designers‘ Open… Aber es ist uns irgendwie nie in den Sinn gekommen, dass sie die Veranstaltung tatsächlich nach Schkeuditz legen.
Laut Pressemitteilung stand eine Reihe von Locations in Leipzig zur Debatte, man hat sich jedoch dafür entschieden selbst der Gastgeber zu sein. Diese Entscheidung unterstützen wir persönlich eher nicht. Die Messehallen sind einfach viel zu weit ab vom Schuss. Man muss schon einigen Aufwand betreiben um hinzukommen, sodass es die Spontanbesucher, die für eine Veranstaltung dieser Art extrem wichtig sind, eher abschrecken wird. Auf den großen Veranstaltungen wie der Buchmesse oder Handelsmessen gibt es keine „Laufkundschaft“, ein Besuch ist meist lange im Voraus geplant. Aber Designmessen wie die Designers‘ Open sind einfach nicht interessant genug um schon Wochen vorher Vorfreude zu erzeugen. Die Designers‘ Open haben vielmehr immer spontan Besucher angezogen, solche die nachmittags mal was anderes machen wollten, Familien, Studenten, Besucher der Grassimesse mit einem Kombi-Ticket…
Wir erinnern uns noch gut an das Desaster namens Designers Fair Köln 2011, an die Premiere im Vorort Ehrenfeld. Kaum jemand hat sich damals die Mühe gemacht, nach so weit außerhalb zu fahren. Und wir kennen einige Designer die das Vertrauen in die Designers Fair verloren haben wegen des Geldes dass sie aufgrund des Veranstaltungsortes verloren haben. Mittlerweile finden im Rahmen des PASSAGEN-Programms mehr Veranstaltungen in Ehrenfeld statt und so machen sich jetzt auch mehr Leute auf den Weg, den wir damals allein gegangen sind. Ehrenfeld ist ein eigenständiger Veranstaltungsort geworden.
Und darin liegt vielleicht die Logik hinter dem Wahnsinn. Laut Pressemitteilung will man „mehr Unternehmen die Teilnahme an den Designers‘ Open … ermöglichen“ und den Ausstellern „die Planungssicherheit [geben] … neue Ideen umzusetzen“. Designabsolventen, die ihre Lampen verkaufen wollen, brauchen in der Regel keine „Planungssicherheit“, Hersteller die ihre neuen Kollektionen vorstellen wollen dagegen schon.
Wenn man also die Pressemitteilung genau liest, kann man zu dem Schluss kommen, dass die Leipziger Messe vom bisherigen Studenten-/Einzeldesigner-Markt-Konzept der Designers‘ Open abrückt und mehr professionelle Hersteller anziehen möchte, … die Designers‘ Open quasi auf den Veranstaltungskalender der Branche bringen will.
Das finden wir nicht grundsätzlich schlecht. In unserem letzten Post haben wir ja auch angemerkt, dass die bisherigen Designers‘ Open frische Ideen und ein klares, langfristiges Konzept brauchen. Es steckt viel gute und positive Energie in dem Konzept , sie muss nur besser kanalisiert werden. Wenn wir die Organisatoren wären, würden wir den Plan aber von Anfang an agressiv verfolgen und keinen allmählichen Übergang versuchen. Erst recht nicht, wenn das erste Jahr wahrscheinlich nur schwach besucht wird und ein unnötiger negativer Eindruck bei potentiellen Ausstellern entstehen kann.
Wir haben nicht viele Hersteller getroffen, die große Hoffnungen in die Qubique Berlin gesetzt haben. Set der Qubique 2011 haben wir überhaupt keine mehr getroffen. Eine Designmesse in Leipzig ist noch viel schwieriger… Aber was wissen wir schon?
Wir halten euch auf dem Laufenden.
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