Eigentlich sollten wir nach der IMM Cologne unsere sieben Sachen packen, und uns nach Schweden zur Stockholm Furniture & Light Fair + Stockholm Design Week aufmachen. Eigentlich.
Manchmal kommen einfach andere Dinge dazwischen. Das Leben zum Beispiel. Und so schaffen wir es in diesem Jahr leider nicht nach Schweden. Leider, weil Stockholm im Februar ein magischer Ort ist. Und leider, wegen der Wunder, die uns dort sicher erwarten würden.
Als Skandinaviens größte Möbel- und Leuchtenmesse ist Stockholm der Ort der Wahl für skandinavische Hersteller um ihre neuen Produkte der Öffentlichkeit vorzustellen. Und 2013 scheint ein guter Jahrgang zu sein.
Der Kopenhagener Möbelhersteller HAY zum Beispiel verspricht nach dem Regalsystem „New Order“, das sie auf der Orgatec 2012 vorgestellt haben, eine neue Zusammenarbeit mit Stefan Diez. Wenn wir es richtig verstanden haben, handelt es sich dabei um einen Stuhl, der für den Möbel-Online-Handel optimiert ist. Wir erwarten ein modulares, flach verpacktes Design. Wir werden es euch wissen lassen… Um bei den Dänen zu bleiben, Kvadrat wird den „Ready Made Curtain“ von Ronan und Erwan Bouroullec vorstellen, außerdem versprechen sie neue Textilien von Aggebo & Henriksen und Satu Montanari. Daneben wird in ihrem Stockholmer Showroom eine Installation des Londoner Designstudios Doshi Levien mit dem Titel „The Wool Parade“ gezeigt werden.
Åhus im Südwesten ist nicht nur das Zuhause vom Absolut Wodka, sondern auch des immer reizenden Herstellers Blå Station, der – insofern unsere Informationen korrekt sind – das sehr vielversprechende Ergebnis seiner letzten Zusammenarbeit mit den Berlinern Osko+Deichmann vorstellen wird. Während die Stockholmer von Offecct weiter in der Mission unterwegs sind, den europäischen Möbelmarkt mit einer Auswahl neuer Produkte von internationalen Designern, darunter Jean-Marie Massaud, Nendo, Richard Hutten und Luca Nichetto, zu erobern.
Die eine große Enttäuschung ist, dass es nicht scheint, als würde der schwedische Hersteller Viking Beds in diesem Jahr endlich die Wikinger Betten aus flohverseuchtem Stroh oder feuchten Schifsplanken vorstellen. Vielleicht nächstes Jahr.
Fernab der großen Geschäfte, die auf der Messe stattfinden, gibt es in der ersten Februarwoche außerdem noch die Stockholm Design Week. Im Gegensatz zu anderen Design Weeks ist die Stockholm Design Week klein. Um ehrlich zu sein, enttäuschend klein; unerwartet klein und dominiert von einer unanständigen Zahl Cocktailpartys, um mal ganz ehrlich zu sein.
Aber es gibt auch immer die ein oder andere nette Sache und für dieses Jahr könnten wir uns gut vorstellen, dass wir Spaß beim Vorzeigeprojekt „Barcelona Design Flash!“ vom Instituto Cervantes und dem „Negative Space“, einer Ausstellung mit Arbeiten, designt für eine Welt mit unbegrenztem Platz und ohne Beschränkungen, von 12 Studenten der Konstfack University of Arts, Crafts and Design, hätten. Was uns natürlich an das erinnert, was Dr. Georg Vrachliotis über Fritz Haller sagte … [er ging] in den Weltraum […], um besser über die Erde nachdenken zu können.„.
Stockholm hat es nicht leicht. Neben der Veranlagung kalt, dunkel und teuer zu sein, findet die Messe genau nach der IMM Cologne und Maison et Objet Paris statt. Zwei Veranstaltungen, die wegen ihrer Lage ein größeres Publikum und die Medien anziehen können, was sie für Produktlancierungen und besondere Veranstaltungen attraktiver macht.
Durch ein cleveres und konsequent angewandtes Konzept und einige Aussteller, die man kaum auf internationalen Messen zu sehen bekommt, hat es die Stockholmer Messe dennoch geschafft, sich aus einer kleinen Nische in die internationalen Möbeldesign-Kalender zu spielen. Sie ist auf jeden Fall einen Besuch wert und wir bedauern es sehr, sie zu verpassen.
Stockholm Furniture & Light Fair 2013 findet von Dienstag, den 5. Februar, bis Sonntag, den 9. Februar, statt. Die Stockholm Design Week beginnt am 4. Februar und endet am 10.
Weitere Informationen unter www.stockholmfurniturefair.com
Tagged with: Stockholm