Vor ein paar Jahren kam auf einmal der Begriff „Food Design“ auf. Das ist etwas, was in uns Unbehagen auslöst. Es klingt nach einem dieser oberflächlichen, übertriebenen Dinge, das Guardian-Leser direkt in Aufregung versetzt und sie dazu bringt, Workshops zum Erlernen dieser neuen Sache in der Toskana zu buchen.
Wir vertrauen Dingen wie „Food Design“ nicht.
Zum Glück hat sich der in London lebende Designer Mathias Hahn bei seinem Passionswege 2012 Projekt mit dem Wiener Hersteller für Marmeladen und Eingelegtes Staud’s entschieden, das Essen zu ignorieren und sich auf die Gefäße, die es umgeben, zu konzentrieren.
Das ist gut, weil wir schon so lange Fans der Arbeit von Mathias sind und es sehr schade gefunden hätten, das wegen so etwas bourgeoisen und ohnehin irrelevanten wie Food Design aufgeben zu müssen.
Für die Vienna Design Week hat Mathias fünf Gefäße zur Aufbewahrung von Lebensmitteln aus verschiedenen Materialen entworfen; man könnte auch Glasgefäße sagen, aber damit würde man ihnen wirklich unrecht tun.
Für uns waren die Highlights der Kollektion das Objekt mit dem Holzboden und Keramikdeckel, das Marmelade beinhaltet, und das dunkel getönte Glasgefäß, das Eingemachtes in einem im Inneren eingehangenen Gefäß beinhaltet. Beide Stücke haben eine unkomplizierte Leichtigkeit, fast schon Respektlosigkeit, was sie extrem sympathisch macht.
Alle fünf Objekte waren gut durchdacht, ordentlich umgesetzt und stellen zusammen betrachtet ein vollständiges, homogenes Set dar. Was will man mehr?
Allerdings befürchten wir, dass die Objekte, wenn sie kommerziell produziert würden, unweigerlich in die Hände der „Foodies“ und anderer fallen würden, die sie nur für ihre eigenen, narzisstischen Zwecke missbrauchen würden. Und das ist etwas, was weder die noch Mathias verdient haben.