Wir sind zum ersten Mal auf die Arbeit des belgischen Designers Tim Baute alias Interror.be aufmerksam geworden, als wir seine Lampe auf der Designers Fair Cologne 2010 gesehen haben. Sein SevenUp – ein düsterer, reduzierter Kronleuchter – bleibt auch bis heute eines unserer Lieblingsprodukte.
Tim ist gelernter Metallarbeiter, weshalb wir es besonders schön fanden, dass er bei seinem Debut auf dem DMY Berlin eine neue Serie von Stahlprodukten vorstellte. Und auch wenn die Kollektion nach einem B-2-Bomber benannt ist, hat sie ihre Ursprünge keineswegs in der geheimnisvollen Welt des Militärflugwesens, sondern in etwas weitaus Alltäglicherem: im Dunkeln vor einem Computer sitzen.
Tim störte es schon lange, dass Tischleuchten entweder im Monitor reflektieren oder, wenn sie ungünstig positioniert sind, blenden. Die einzige Möglichkeit das Lichtproblem zu umgehen, war bisher die Zimmerbeleuchtung einzuschalten.
Tims Lösung ist eine flache Leuchte, die so designt ist, dass sie sich ganz elegant zwischen Monitor und Tastatur fügt – und weder reflektiert noch blendet.
Die Stealth-Tischleuchte besteht aus pulverbeschichtetem Stahl mit LED-Lichtern, ist so lang wie eine gewöhnliche Tastatur und beleuchtet nur die Tastatur und deren unmittelbare Umgebung – erweist sich also auch beim Notizenmachen als hilfreich. Man kann sie aber auch wie zu analogen Zeiten als klassische Leselampe benutzen.
Primär für all jene designt, die oft bis spät in die Nacht hinein vorm Computer sitzen, hat die Stealth-Tischleuchte eine sehr industrielle Formensprache, die wesentlich dazu beiträgt, sie so unauffällig wie möglich wirken zu lassen. Durch ihre abgeknickte, gebrochene Geometrie integriert sich die Leuchte außerdem perfekt in ihre Umgebung und man nimmt sie weniger als Objekt denn als Lichtquelle war. Das finden wir bei einer Tischleuchte sehr wichtig.
Die Wandleuchte ist im Prinzip nach der gleichen Struktur konstruiert; allerdings mit einem Bein weniger ausgestattet und kann so an der Wand befestigt werden, dass sie nach oben, unten, links oder rechts scheint.
Laut Tim stellte die Regalversion eine besondere Herausforderung dar. Es musste nämlich gewährleistet werden, dass sie nach all dem Falten, Drehen und Schweißen noch ihre Form behält. „Normaler“ Stahl hätte dem Schweißen standgehalten und sich etwas „gewölbt“. Doch nach ein wenig Herumexperimentieren fand Tim eine Stahlsorte, die ein wenig umgänglicher ist und brav seine Form behält. Wie auch immer genau die Gestalt ist, durch das Drehen hat die Leuchte eine Form, die man wahrscheinlich nur als Chemiker richtig definieren kann…
Die Tischleuchte ist zurzeit als limitierte Edition über Rozier Furniture Design Editions erhältlich. Die Wand- und die Regalleuchte sind Einzelstücke.
Wir finden die Kollektion äußerst schön, gut durchdacht und exzellent ausgeführt und hoffen, dass Tim sie noch weiterentwickeln wird.