Wir haben in einem Artikel von Alice Rawsthorn1 in der New York Times gelesen, dass Enzo Mari einst gesagt hat, dass er Dinge machen möchte, die Fabrikarbeiter gerne herstellen würden.
Bei seinem Vortrag in der UdK Berlin ging Mari auf ein ähnliches Thema ein. Während er vor sich hin monologisierte, beschrieb er, wie hart arbeitende, schlecht bezahlte Fabrikarbeiter Güter produzieren, die eigentlich niemand braucht und von denen ein großer Teil letztlich sowieso im Müll landen wird. „Wenn ich solche Dinge sehe“, sagte er, „frage ich mich: Wen soll das glücklich machen? Die Leute, die in den Fabriken arbeiten?“ Mari war skeptisch.
Und wir mussten an … Napalm Death denken.
Vor langer Zeit haben wir in unserer guten alten (smow)blog-Studentenbude Death Metal gehört und dabei versucht zu lernen … Wir dachten tatsächlich, 130 bpm und zermürbende Bässe würden uns dabei helfen… Tat es natürlich nicht! Aber wir haben eine Menge über Napalm Death Songs gelernt, wie das grandiose „From Enslavement to Obliteration“ und so über Arbeiter, die in einer Fernsehfabrik schuften, damit sie genug Geld verdienen, um sich selbst einen Fernseher kaufen zu können.
Wie auch immer.
Die Tatsache, dass wir in der UdK Berlin, umgeben von vielen der wichtigsten Berliner Designpersönlichkeiten, plötzlich an Napalm Death denken mussten, hat uns vor allem eins gezeigt: Das spricht doch Bände über die Fähigkeiten von Enzo Mari. Er kann über Grenzen hinweg kommunizieren und eine Verbindung zwischen allem aufbauen.
Wir konnten Enzo Mari leider nicht fragen, ob er Napalm Death mag… Aber wir nehmen mal an, dass das der Fall ist…
1. „Enzo Mari: A rebel with an obsession for form“ von Alice Rawsthorn. New York Times, 02.10.2008
Tagged with: Enzo Mari