Als ob es nicht schon schwer genug wäre, bei den vielen Projekten die zusammen Droog bilden, den Überblick zu behalten. Jetzt haben sie auch noch eine imaginäre Marke herausgebracht. Wir haben kurz überlegt ob wir dieses Ereignis mit einem imaginären Blogpost würdigen sollen. Aber wär ja Quatsch.
Fantastical Investments von den Moskauer Kreativen vom Droog Lab Projekt „Here, there, everywhere“ ist eine Antwort auf das Konsumentenverhalten in Russland und eine Vision, wie die Welt in Zukunft aussehen könnte. Das Droog Lab Team unter Daniel van der Velden von der Amsterdamer Agentur Metahaven hat sich im Prinzip aufgemacht, den scheinbaren Widerspruch zwischen der Liebe der Russen zu klassischer Literatur und modernen Luxusartikeln zu erforschen.
Ergebnis war, dass es gar keinen Widerspruch gibt. Das Konsumverhalten vieler Russen steht in direktem Zusammenhang mit dem Misstrauen gegenüber offiziellen Institutionen. Konsequenterweise wird eher in hochwertige Konsumgüter als zum Beispiel in Gold investiert – vermutlich weil Goldreserven und -preise von „Institutionen“ kontrolliert werden. In Anbetracht der Tatsache, dass unsere globalen Wirtschaftsstrukturen immer unsicherer werden, fragt Droog, ob die Russen nicht vielleicht den Schlüssel zu einer stabileren und verlässlicheren Zukunft in einer Welt ohne Staatsorgane in der Hand haben. Langlebige Produkte als Überlebensstrategie? Das Team kam außerdem zu dem Schluss dass die klassische Literatur diesen Prozess ergänzt, da sie die intellektuelle Stimulation bietet um auch in unsicheren Zeiten zu prosperieren.
Heraus kam Fantastical Investments mit seiner Mischung aus diamantenbesetzten Reifen, “Investment is invisibility” Schrauben, “Celebration is memory” Feuerwerken und anderen Produkten für unsere zukünftige Realität. Das hört sich gruselig an. Aber wir haben das ja schon oft gesagt: das tun Designer! Sie können zwar nicht die Zukunft vorhersehen, aber sie versuchen, uns so gut es geht auf sie vorzubereiten. Droog Lab sieht Fantastical Investments als eine Anregung unsere Bedürfnisse in der Zukunft zu diskutieren.
Oder es ist alles nur ein Marketinggag um die Verkäufe von Jurgen Beys Tree Trunk Bench anzukurbeln. Die würde nämlich gut in den Garten eines Durchschnittsoligarchen passen.
Am 22. September gibt es bei Droog Amsterdam eine Diskussionsrunde mit Renny Ramakers, Daniel van der Velden, Olga Kuzina, Sjeng Scheijen und Agata Jaworska. Am gleichen Abend wird auch die Ausstellung zum Projekt eröffnet, die bis zum 2. Oktober läuft.
Weitere Informationen zu Fantastical Investments von Droog und Metahaven, zur Diskussionsrunde und Ausstellung gibt es unter www.droog.com.