Nach unserer Rückkehr vom Einblick an der Fachhochschule Potsdam war die nächste Etappe auf unserer 2011er Sommertour der Rundgang an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Die Produktdesignausstellung in diesem Jahr fand unter dem Titel „Kaufhalle wird Kunsthalle“ in einem ehemaligen Supermarkt statt. Den Titel fanden wir ziemlich passend, weil wir, obwohl einige Stücke unsere Aufmerksamkeit wecken konnten, keines so interessant finden, dass wir es kaufen würden.
Ein gutes Beispiel dafür ist der seat/lounger von Eva Burkhardt. In unseren Augen eine interessante Arbeit; aber keine, die – unserer Meinung nach – Konventionen sprengen oder etwas neues schaffen würde.
Auf dem Hauptcampus haben uns – neben der beliebeten und daher gut nachgefragten Möglichkeit etwas Entspannung in dem geräumigen College Garden zu finden – zwei Seminare besonders gut gefallen: „3D Paper“ und „Lichtes Porzellan“.
Die Idee hinter „3D Paper“ war es, high-end Lösungen für Papier zu finden, die letztlich das Ziel verfolgen, Plastik als Produktionsmaterial abzulösen. Neben dem einfallsreichen Ausstellungslayout konnten vor allem zwei Produkte unsere Aufmerksamkeit für sich gewinnen: Cottonphones – ein Paar Papier-Kopfhörer von Mahoma Niemayer – und ein Fahrradsattel von Wilhelm Martin.
Beide sehen gut aus und können ein nettes, durchdachtes und intelligentes Design vorweisen. Ja, der praktische Nutzen dahinter erschließt sich dem Betrachter nicht sofort… Aber es ist ein studentisches Semesterprojekt und in diesem Fall geht es nur zweitrangig um die Praktikabilität. An erster Stelle steht immer die Umsetzung des Ansatzes, der durch das Projekt vorgegeben wird.
„Lichtes Porzellan“ hat gehalten was es versprochen hat und präsentierte eine Serie von Lichtobjekten aus Porzellan – und hat es so geschafft, Porzellan in neuem Lichte erscheinen zu lassen. (Kleiner Wortwitz)
Neben Pendulum von Lisa Dannebaum hat es uns c one2 von Eva Isabelle Hotz angetan, eine Lampe mit zwei Glühbirnen – eine oben, eine unten – dazwischen ein Porzellanschlauch. Das ganze hat einen ähnlichen Effekt, wie eine schottische Landhaus-Lampe aus dem frühen 20. Jahrhundert.
Das klingt jetzt vielleicht nicht so positiv – ist es aber. Ehrlich.
Einer der Vorteile von der KHB im Gegensatz zu anderen Schulen liegt für uns darin, dass sie relativ klein ist. Für den Rundgang bedeutet das nämlich, dass man die Möglichkeit hat die Ausstellungen wirklich aller Fakultäten zu sehen.
Zugegebenermaßen haben wir das trotzdem nicht getan – zumindest nicht in dem Umfang, dass wir guten Gewissens davon schreiben könnten.
Der Grund dafür ist, dass wir nachdem wir einen äußerst vergnüglichen und interessanten Vormittag in Pankow verbracht haben, zurück durch die ganze Stadt mussten, um zum Rundgang der Universität der Künste Berlin zu kommen.
WIr haben eine Auswahl von Fotos vom Kunsthochschule Berlin-Weißensee Rundgang 2011auf Facebook hochgeladen @ facebook.com/smowcom