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(smow)introducing: Christoffer Martens


Veröffentlicht am 07.03.2011

Name: Christoffer Martens

Geboren: Bremen, 1975

Studium: Product Design, FH Potsdam

Praktikum: Alfredo Häberli, Zürich

Produkte: Siebenschläfer für Nils Holger Moormann, Aschau im Chiemgau

Spross für Nils Holger Moormann, Aschau im Chiemgau

Obstrutsche für emform, Bockhorn

Buchhalter

Potbase

Christoffer Martens

(smow)blog: Wie kamen Sie zum Produktdesign? Christoffer Martens: Über Umwege! Ich bin gelernter Grafiker und habe einige Jahre in einer Medienagentur gearbeitet. Allerdings wollte ich immer in Richtung Objekt gehen und dreidimensional gestalten und so habe schließlich noch Produktdesign in Potsdam studiert.

(smow)blog: Warum Potsdam? Christoffer Martens: Potsdam hatte damals gerade große neue Werkstätten errichtet. Die Möglichkeiten schienen mir optimal. Die Ruhe und Abgeschiedenheit waren perfekt für ein Studium. Aber vor allem die Nähe zu Berlin war sehr attraktiv, da dort das Design auch viel gelebt wird.

(smow)blog: Was haben Sie aus dem Studium in Potsdam mitgenommen? Christoffer Martens: Potsdam ist nicht speziell ausgerichtet, es gibt ein breites Spektrum an interdisziplinären Möglichkeiten und verschiedene Vertreter von Designphilosophien. Der Vorteil ist, dass man die Freiheit bekommt eine eigene Haltung zur Gestaltung zu entwickeln. Das finde ich entscheidend um über Design reden und seine Gestaltung verteidigen zu können.

(smow)blog: Sie haben auch mit Alfredo Häberli in Zürich gearbeitet? Christoffer Martens: Ja, ich habe dort ein halbjähriges Praktikum gemacht und war direkt in Häberlis Designteam involviert. Es war eine sehr faszinierende Zeit und ich habe dort viel gelernt. Ich konnte mir anschauen, wie professionelles Arbeiten funktioniert, wie Häberli Charakter in seine Objekte bringt und diese auch letztlich verkauft. Wenn man sich das Studium insgesamt anschaut, hat mir diese Zeit eigentlich am meisten gebracht, da es darum ging zu verstehen was Produktdesign tatsächlich heißt – auch für seine eigene Zukunft.

(smow)blog: Würden Sie solche Praktika empfehlen? Christoffer Martens: Ich halte Praktika während des Studiums als unerlässlich - idealerweise in etablierten Büros, in denen man bestenfalls mit interessanten Kunden zu tun hat und an spannenden Projekten mitarbeitet.

Buchhalter - new from Christoffer Martens

(smow)blog: Sie haben auch mit Thonet zusammengearbeitet? Christoffer Martens: Ja, Thonet war mein Kooperationspartner bei meiner Diplomarbeit. Das Thema waren flexible Tische und ich habe viel mit Thonet in Frankenberg experimentiert. Daraus entstanden einige interessante Ansätze, die ich nach wie vor weiter verfolge.

(smow)blog: Ihr kommerziell erfolgreichstes Produkt ist zurzeit das Bett Siebenschläfer für Moormann. Was hat der Siebenschläfer für einen Hintergrund? Christoffer Martens: Das Projekt Siebenschläfer hatte ich schon vor meinem Studium begonnen und es kam auf indirekten Weg zu Moormann. Hier in der Gallerie erstererster veranstalten wir regelmäßig Gastvorträge und einer der ersten Redner war der Designer Peter Unzeitig, damals noch bei BFGF. Er fand den Siebenschläfer so gut, dass er ihn Moormann zeigte und dieser sich dann prompt darin verliebte. Und bevor ich wusste wie mir geschah hatte ich ein Produkt bei einem der interessantesten Hersteller Deutschlands. Dafür bin ich Peter nach wie vor sehr dankbar.

(smow)blog: Wie war die Zusammenarbeit mit Moormann? Christoffer Martens: Die war ziemlich problemlos. Es wurde im Endeffekt gar nicht viel entwickelt sondern das Objekt wurde im Prinzip so übernommen, wie ich es vorgeschlagen hatte. Mit der Zeit sind Variationen entstanden (wie z.B. das Kinderbett) oder zusätzliche Add-ons. Für junge Designer ist es sicherlich ein perfekter Start in die Produktionswelt, weil Nils Holger Moormann es einem durch seinen unorthodoxe Art schon etwas leichter macht als andere.

(smow)blog: Woher kam der Name? Christoffer Martens: Der Name ist ein Vorschlag aus dem Hause Moormann, damit hatte ich nichts zu tun. Ich glaube es war damals tatsächlich so, dass sie in Aschau auf dem Dachboden diese Tiere hatten… (lacht)

(smow)blog: Woran arbeiten Sie im Moment? Christoffer Martens: Ich arbeite gerade an zwei verschiedenen Lampen-Projekten. Ich wollte mich ein wenig von den Möbeln wegbewegen und die Bandbreite des Produktdesigns etwas mehr ausschöpfen. Gerade fasziniert mich unheimlich eine gewisse Art von Leuchten. Ich entwickle derzeit die Prototypen und hoffe, sie im nächsten Jahr zeigen zu können.

(smow)blog: Wo sehen Sie Ihre Zukunft? Christoffer Martens: Ich glaube nicht, dass man langfristig planen kann, hoffe aber, dass es weitergeht wie bisher. Ich bin Neuem gegenüber immer aufgeschlossen und kann mir auch vorstellen in weiteren Gebieten zu arbeiten, die mit Design zu tun haben.

Weitere Informationen zu Christoffer Martens finden Sie unter www.christoffer-martens.de/

Siebenschläfer by Christoffer Martens for nils Holger Moormann
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Tags

#Christoffer Martens #Moormann #Siebenschläfer #Spross #Thonet