Fragt man die Leute nach einem dänischen Möbeldesigner so wird die Mehrheit sicherlich Verner Panton oder Arne Jacobsen sagen.
Fragt man Sie nach einem schwedischen Möbeldesigner, so beinhaltet der Name mit Sicherheit 4 Buchstaben, 3 von ihnen sind Vokale.
Flat Pack Möbel sind eigentlich nichts schlechtes. Aber es ist schon traurig, wenn ein Land, welches so viel Talent zu bieten hat von einer Marke repräsentiert wird.
Schweden ist der Partner der diesjährigen Vienna Design Week und somit ist der Laden mit dem blau und gelben Logo überall zu sehen.
Aber nicht nur sie.
Neben der Beteiligung der Stockholmer Architektur und Design Agentur Claesson Koivisto Rune an “Barock Splendour and Stainless Steel” war eines der Hauptprojekte, das Swedish.Light.Design.2010 in der schwedischen Botschaft.
In der Eröffnungsrede bezeichnete der schwedische Botschafter in Österreich schwedisches Möbeldesign als einfach, natürlich und funktional.
Swedish.Light.Design.2010 zeigt, dass es aber auch innovativ sein kann.
Karl Andersson & Söner, zum Besispiel zeigten den ponoq und den strip Jackenhalter. Zwei unterschiedliche Herangehensweisen an ein ähnliches Konzept: Haken, die verschwinden, wenn man diese nicht mehr benötigt.
Bei ponoq ist der Trick, dass die Haken flach in ihrer Verankerung liegen und bei Bedarf ausgeklappt werden können; bei strip kommen die Haken erst zum Vorschein, wenn man die Metallstange biegt. Das gibt der Konstruktion einen interessanten dynamischen Charakter.
Swedish.Light.Design.2010 hat zudem gezeigt, dass Schweden eine ebenso starke Möbelgeschichte hat wie Dänemark.
1999 wurde der Lamino von Yngve Ekström als bestes schwedisches Design des zwanzigsten Jahrhunderts ausgezeichnet. Ursprünglich wurde der Stuhl 1956 veröffentlicht. Lamino ist wundervoll leichter aus gebogenem Holz gefertigter Easy Chair welcher zum Kanon des großartigen skandinavischem Design Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts gehört. Nicht nur dass es ein Klassiker ist, es wird immer noch hergestellt. In der vom Yngve Ekström und seinem Bruder Jerker gegründeten Firma swedese. Und wie jeder weiß, ist Tradition das beste Zeichen für Qualität.
Und mit den vielfältigen Kollaborationen mit z.B. Barber Osgerby, Marina Bautier oder Claesson Koivisto Rune fügt sich swedese in die herrschende Idee der Vienna Design Week ein. Zeitgemäß und wettbewerbsfähig bleiben ohne dabei die Tradition und die Wurzeln zu vergessen.
Yngve Ekström soll einmal gesagt haben „To have designed one good chair is not such a bad life’s work“. Auch wenn wir damit vollkommen übereinstimmen, nachdem wir den (smow)chair entwickelt haben, so ist es doch eine weitaus größere Anerkennung vor der Zeit des Internets zu Berühmtheit gelangt zu sein.
Ein weiteres Highlight auf der Swedish.Light.Design.2010 war, dass wir Nola’s „urban furniture“ Stücke erleben konnten. Es hat uns wieder gezeigt, dass wir mehr Mut brauchen, wenn es um Möbeldesign geht und weniger Trendexperten, die uns sagen was gut aussieht.
Alles in allem war die Swedish.Light.Design.2010 ein schöner Einstieg in die schwedischen Designer und Hersteller und eine gute Vorbereitung auf die im Februar stattfindende Stockholmer Möbel Messe.
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