In der Kategorie „Produkt Design“ beim Sächsischen Design Preis 2009, der am Mittwoch Abend in Dresden bekannt gegeben wurde, gab es ein kurioses Ergebnis: kein Gewinner, aber 2 zweite Plätze.
Das ist nicht nur lächerlich, sondern auch ein wahrer Schlag ins Gesicht für die Produkt-Design Szene in Sachsen.
Für alle, die es nicht wissen: wir leben in Sachsen, haben unser Handwerk hier gelernt, Schläge eingesteckt, uns wieder aufgerappelt und weiter gemacht.
Die Region hat unsere Körper und Seelen gezeichnet. Und wir wissen, wo die Schwachstellen bezüglich „Design in Sachsen“ sind.
Aber es liegt nicht an den Designern – und die Jury tut den Designern mit dieser erschreckenden Entscheidung keinen Gefallen.
Ein Wettkampf braucht einen Gewinner, ansonsten ist es reine PR-Sache.
Sachsen ist eine Region mit einer reichen Design Tradition. Von den Holzschnitzereien im Erzgebirge, über die Keramikmacher in Meissen bis hin zu den Buchdruckern von Leipzig: Sachsen versteht und würdigt gutes Design. Und gutes Design umfasst, ja lebt vom Probieren, Scheitern, nochmaligem Probieren, nochmaligem Scheitern, und wieder Probieren, und wieder Scheitern, Selbstzweifel, Selbstzweifel, wieder Probieren, Scheitern, Probieren, … Erfolg haben.
Es ist, als wäre man ein Kriegsfotograf – entweder ist man für eine lange Zeit dabei oder man wechselt ganz schnell zu einem Job in einem Versicherungsunternehmen.
Die diesjährigen Nominierungen haben uns nicht wirklich überrascht. Aber das ist nicht der Punkt
Einige Jahre sind stärker als andere. Das liegt in der Natur von Design. Aber der Punkt ist, dass der Beste unter den Nominierten gewählt werden muss. Es ist eine harte Entscheidung, doch sie muss getroffen werden …
Wir sind verlegen.
Nur leider ist es keiner in Dresden.
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