Nach drei Tagen auf dem Mailänder Messegelände haben wir uns am Samstag „frei“ genommen und den ganzen Tag „off-Salone“ verbringen.
Noch bevor wir uns vormittags großzügiger Gastfreundschaft im Presseraum in der Zona Tortona hingaben – einzig gestört durch die Arbeit einer Filmcrew die am „First Design Movie“ (Filmstart im September)- hatten wir bereits einiges erlebt.
Wir waren zwar recht früh hoch, viel zu früh für die meisten Designer, konnten aber schon erste kleine Entdeckungen in der Via Savona machen – ein „Bücherregal“-System des österreichischen Designers Dejane Kabiljo. Und tatsächlich Regalwände und -böden sind aus Büchern. Das ist das zweite Bücherregalsystem in kurzer Zeit, das andere zuvor von Not Tom. Das interessante an Kabiljos Regal ist, dass es quasi unendlich erweiterbar und untereinander austauschbar ist. Idealerweise sollten es beide Designer möglich machen eigene Bücher zu verwenden für ein wirkliche persönliche Bibliothek.
Ein schöner Übergang zu unserem nächsten Halt – einer Bibliothek. Manchmal fast wie geplant 😉 Die Via Savona Nr. 11 beheimatet Italiens erste Designbibliothek. In einem wunderbaren, typisch italienischen Hinterhof haben unterschiedlichste Partner eine Oase der Ruhe geschaffen mit einer großen Auswahl designorientierter Bücher und Magazine. Obwohl natürlich der Großteil auf italienisch ist, gibt es eine gute Auswahl an nicht-italienischen Texten und viele Bücher sind ohnehin hauptsächlich Fotobände. Insoweit etwas für jeden mit Designinteresse der irgendwann im Jahr mal nach Mailand plant zu kommen – die Bibliothek hat viel zu entdecken bzw. wiederzuentdecken. Vergleichen und auf dem Laufenden bleiben. Außerdem gibt’s noch ein kleines Cafe zur Erfrischung bevor es zurückgeht auf Tour.
Kurz nach dem Verlassen der Ruhe der Bibiliothek wir stolperten etwas unerwartet in die Ausstellung des britischen Designers John A. Harris. Harris ist einer der Designer, dessen Entwürfe wir liebend gerne kaufen würden, nur – große Holzmöbel ist nunmal nicht unser Ding. Die Qualität der handwerklichen Arbeit ist kaum zu überbieten und nun nachdem wir die Chaise Longue „Mitochondria“ gesehen haben, können wir bestätigen, dass sie riesig, sehr stabil und wenn man Fan von Massivholzmöbeln ist, auf jeden Fall eine Überlegung wert.