Wenn es aktuell einen Stuhl auf dem Markt gibt, der besser verdeutlicht wie komplex Simplizität im Design ist als der Pressed Chair von Harry Thaler für Moormann, dann wollen wir den mal sehen. In Mailand 2011 erzählte uns Nils Holger Moormann von der buchstäblichen und symbolischen Berg- und Talfahrt, die zurückgelegt werden musste bevor Harrys Idee in ein marktreifes, massenproduzierbares Produkt umgesetzt werden konnte. Vor Mailand 2012 erzählte uns dann Harry Thaler vom langen Weg und den
weiterlesenKurz bevor die 11. Dutch Design Week Ende Oktober in Eindhoven startet, veranstaltet das älteste Auktionshaus der Niederlande Venduehuis in Den Haag seine erste Designauktion. Wahrscheinlich wird das die erste von vielen sein. Neben dem Verkauf von verschiedenen Designobjekten, Prototypen und dergleichen, umfasst die Venduehuis Design Auction auch eine Wohltätigkeitsauktion von Einzelstücken. Unter dem Titel A Chair for Charity sollten dreizehn führende zeitgenössische niederländische Designer
weiterlesenWir bleiben noch ein wenig in Feierlaune: 25 Jahre nachdem sich die Jungspunde der europäischen Moderne in Stuttgart zusammengeschlossen hatten, um die Weißenhof Siedlung zu eröffnen, war ein etwas betagter dänischer Architekt, der als Student stark von den Werken der europäischen Modernisten beeinflusst worden war, kurz davor, seinen weltweiten Durchbruch zu erlangen - und zwar mit einem Stuhldesign, das den Bruch mit der Moderne und den furchtlosen Vormarsch in eine neue, unsichere Welt nach
weiterlesenIm April fragten wir Pascal Berberat, Leiter der Vitra Airport Division, wieso Flughafensitze immer Armlehnen haben - und man demzufolge keine Chance hat, sich hinzulegen und ein Nickerchen zu machen. Wir geben ja zu, dass die Frage ziemlich vorlaut war, aber solche Themen gewinnen natürlich ungemein an Bedeutung, wenn ein Flug verschoben wird und man selbst die Nacht überraschend am Flughafen verbringen muss. Ja, was dann? Aktuell haben Flughäfen in solchen Situationen entweder gar nichts zu
weiterlesenAls wir das erste Mal Speiseschrank von Nadin Jahn auf der Diplomausstellung 2012 der Bauhaus Uni Weimar gesehen haben, liefen wir ehrlich gesagt daran vorbei. Er hat uns einfach nicht gereizt und wirkte nicht sonderlich interessant oder relevant. Doch als wir ihn ein zweites Mal sahen, blieben wir stehen und schauten uns das Ganze mal genauer an. Zum Glück! Früher wurden Obst und Gemüse ja in Kellern, Garagen oder an ähnlichen gewöhnlicherweise kühlen, dunklen Orten gelagert. Heute lagern wir
weiterlesenAm 23. Juli 2012 feiert die Weißenhofsiedlung Stuttgart ihren 85. "Geburtstag"; ein Anlass, der einen nahezu perfekten Vorwand bietet, einen der wichtigsten Momente in der europäischen Moderne noch einmal Revue passieren zu lassen. Auch wenn wir dafür eigentlich keinen Vorwand brauchen... Initiiert vom Deutschen Werkbund in Kooperation mit dem Stuttgarter Gemeinderat, umfasste die Weißenhofsiedlung 63 Wohnungen in 33 Gebäuden, die von ausgezeichneten internationalen Architekten entworfen
weiterlesenUnter den vielen ordentlichen, wenn nicht gar etwas altmodischen Diplomprojekten, die bei der Ausstellung der Bauhaus Universität Weimar summaery2012 zu sehen waren, war das Projekt, das am wenigsten Aufmerksamkeit bekommen hat, unserer Meinung nach das beste: nämlich Schwarz auf Weiß von Jenni-Fee Hahn. Moderne Kommunikation ist ja schön und gut. Sie ist schnell, einfach und universell. Aber wir alle wissen doch, dass es - wie Blur es so treffend formuliert haben - auch Mist ist. Es
weiterlesenAls wir das letztes Jahr geschrieben haben, war es nur als billiges Wortspiel gedacht, so langsam wäre es aber wirklich sinnvoll, den Namen der Jahresschau der Bauhaus Universität Weimar in autumnery zu ändern. Denn ebenso wie die summaery2011 war auch die summaery2012 nicht besonders sommerlich. Und obwohl wir dieses Jahr das Gefühl hatten, dass die Ausstellung etwas weniger umfangreich war als in den letzten Jahren, fanden wir immer noch jede Menge, das uns von dem herbstlichen Wetter
weiterlesenEines der Objekte, die uns schon das ganze Jahr durch den internationalen Designermöbelzirkus verfolgen, ist Flatmate von Michael Hilgers. Die Idee dahinter ist denkbar einfach. Wie beim Stuhlprojekt The Half von Studio Sailing to Mars wird bei Flatmate ein ganz normaler Sekretär genommen und seine Größe einfach reduziert. Dadurch entsteht ein sehr vertrautes Objekt in ungewohntem Maßstab. Doch hier erfolgt diese Reduktion nicht wie bei The Half zugunsten der Ergonomie, sondern um ein Produkt
weiterlesenDas Schöne an Designfestivals ist für uns immer, dass man die Chance hat, verschiedene Teile der Gastgeberstadt kennenzulernen. Normalerweise reisen die Besucher. In Leipzig reist Designers' Open. Regelrecht der fahrende Sänger unter den europäischen Designfestivals, packt Designers' Open jährlich seine Siebensachen und macht sich auf den Weg. Das geht bereits so, seit es 2006 aus seinem symbolischen Elternhaus - dem GRASSI Museum - ausgezogen ist. Designers' Open 2012 findet vom 25. bis 28.
weiterlesenDie Geschichte des Möbeldesigns ist voll von Arbeiten, die nur ganz kurz die öffentlichen Bühnen geziert haben, bevor sie wieder verschwanden, ohne überhaupt die Ehre gehabt zu haben richtig vor den Vorhang zu treten. Wenn man durch den Keller eines x-beliebigen großen Möbelherstellers kriecht, findet man sie: die perfekt erhaltenen Überreste genialer Designklassiker, die es einfach nicht geschafft haben, ihre kreative Anmut in bares Geld zu verwandeln. So wie die sogenannte Girard Group von
weiterlesenBei der Green Lamp von Zuzanna Malinowska handelt es sich im Wesentlichen um einen Blumentopf mit integriertem Rankgitter. Eindeutig für Kletterpflanzen gedacht, ist das Schöne daran, dass das Rankgitter hier gleichzeitig den Lampenschirm bildet. In welchem sich natürlich auch eine Glühlampe befindet. Wenn die Pflanze dann wächst, nimmt sie die Form das Rankgitters an und bevor man sich versieht hat man eine Lampe, die sozusagen aus einer Pflanze besteht. Wir gehen einfach mal davon aus, dass
weiterlesenVerschiedene Verpflichtungen im Zuge des DMY in Berlin ließen es leider nicht zu, dass wir Confrontations – Contemporary Dutch Design Live im Vitra Design Museum besuchen konnten. Glücklicherweise hat das Vitra Design Museum und sein Partner, die niederländische Designplattform Premsela, aber Videos der fünf Projekte veröffentlicht. So gewinnt man sogar einen Einblick in das sechste Projekt - das Ausstellungsdesign von Catalogtree. Von den erfahrenen Händen von designguide.tv gedreht, bieten
weiterlesenEs gibt ein Poster des Stuttgarter Designers Hanns Lohrer für Porsche von 1961, das einen Porsche 356B mit einem Paar Skiern und einer Pelzmütze zeigt. Das Bild schreit geradezu nach der Sean Connery-James Bond Ära: kultiviert, exklusiv, selbstsicher, ein klein wenig frech... und sehr sehr begehrenswert. Zusammen mit den anderen Arbeiten aus der Reihe The Perfect Sporting Partner zeugt das Poster von Lohrers Fähigkeit Arbeiten zu produzieren, die den Auftrag des Kunden perfekt erfüllen, ohne
weiterlesenTreue Leser werden sich vielleicht noch an unseren Post zur Eröffnung der Ausstellung Zoom. Italian Design and the Photography of Aldo and Marirosa Ballo im April 2011 im Vitra Design Museum erinnern. Die Ausstellung beleuchtete die Geburt des Mythos/der Legende des italienischen Möbeldesigns - eine Legende, die durch ausdrucksstarke und zeitlose Fotos begründet - aber auch beworben und bewahrt - wurde. In diesem Post hatten wir die Entstehung von Designermöbellegenden mit der Enstehung von
weiterlesenZu den einprägsamsten Bildern auf dem DMY Berlin 2012 gehörte fraglos Andrea Brena wie er im Schneidersitz bis zu den Ellenbogen in kunterbunte Wolle gehüllt dasitzt und strickt, aber nicht etwa mit Stricknadeln - mit seinen Armen. Man kann sich vorstellen, dass ein solcher Anblick natürlich jede Menge Schaulustige anzieht. Auch wenn es nach außen hin erstmal so scheint als ging es hier "nur" um das Stricken mit den Armen, ist der zentrale Punkt doch ein anderer. Mit Knitted Army will Andrea
weiterlesenGanz im Sinne unserer knappen Erforschung der aktuellen Lage in der britischen Designindustrie, hat sich Dezeen - das führende britische Design- und Architekturportal - mit dem Hackney Council und der Kuratorin/Kritikerin Beatrice Galilee zusammengetan, um einen Tag zu organisieren, der sich dem Design im Londoner Stadteil Hackney widmet. Dabei bekommt man die Möglichkeit, nicht nur ein Gefühl dafür zu entwickeln, was aktuell in der Londoner Designcommunity passiert, sondern auch die Stimmung
weiterlesenWir sind zum ersten Mal auf die Arbeit des belgischen Designers Tim Baute alias Interror.be aufmerksam geworden, als wir seine Lampe auf der Designers Fair Cologne 2010 gesehen haben. Sein SevenUp - ein düsterer, reduzierter Kronleuchter - bleibt auch bis heute eines unserer Lieblingsprodukte. Tim ist gelernter Metallarbeiter, weshalb wir es besonders schön fanden, dass er bei seinem Debut auf dem DMY Berlin eine neue Serie von Stahlprodukten vorstellte. Und auch wenn die Kollektion nach einem
weiterlesenLetzten Endes ist Marcel Breuers Wassily Chair von 1927 auch nicht mehr als auf einen Metallrahmen gespannte Stoff- bzw. Lederschlingen und Giandomenico Belottis Spaghetti Chair von 1960 ist nicht mehr als PVC-Kordeln auf einem Metallrahmen. Deshalb war unser erster Eindruck vom Upholstered Chair von Jooyeon Lee auch, dass es an ihm absolut nichts neues gibt. Aber wie das eben immer mit diesen ersten Eindrücken ist... Als Diplomprojekt an der Aalto University Helsinki entworfen, handelt es
weiterlesenDer Juli ist ja bekanntlich der Monat, in dem wir den Zwängen des professionellen Designzirkus entfliehen und Designstudenten bei ihren alljährlichen Abschlussausstellungen nerven. Und jedes Jahr kehren wir wieder voller Bewunderung für die Arbeiten zurück, die wir dort gesehen haben - und mit einem gestärkten Vertrauen in eine strahlende Zukunf der deutschen Designcommunity. Obwohl unsere Tour traditionell innerhalb der sicheren, heimeligen Grenzen der ehemaligen DDR stattfindet, führt sie
weiterlesenTreue Leser werden sich bestimmt an unsere Bewunderung für Scolyt von Marco Merkel erinnern. Wir waren fasziniert von seinem Auftritt beim UdK Berlin Rundgang 2011. Marco hat das Ganze ein wenig weiterentwickelt, den Maßstab reduziert und präsentiert sein Projekt nun beim DMY Berlin 2012. Auf jeden Fall sind wir immer noch begeistert. Und das nicht nur wegen der schönen Ergebnisse, sondern auch wegen des Gedankens und des Prozesses hinter dem Projekt. Wir sind uns zwar ziemlich sicher, dass
weiterlesenOffen gesagt kannten wir bis zum DMY Berlin 2012 nur ein Designobjekt der Hochschule Rosenheim, und zwar Nils Holger Moormanns Volvo. Doch am Flughafen Tempelhof haben die Studenten der Fakultät Innenarchitektur der Hochschule Rosenheim gezeigt, dass die süddeutsche Stadt auch zeitgenössischere Arbeiten hervorbringen kann. An ihrem interessanten und abwechslungsreichen DMY-Stand waren der Tisch T#9 von Rebecca Schmidhuber und das Küchensystem Stangenware von Nina Mader und Jonas Gorke zu den
weiterlesenEiner der Gründe, wieso wir noch nie mit Trends klar gekommen sind, ist der, dass letztlich immer der den Trend bestimmt, der am lautesten schreit. Aber das DMY Berlin zeigt, dass es auch anders geht: Während der Hauptsponsor in Hangar 4 sein Marketingbudget lauthals verkündet, präsentieren gerade mal 40 Meter weiter zwei Absolventen der FH Potsdam ganz still und leise ihre Objekte, die auch noch wesentlich interessanter und sozial bedeutsamer sind. So gerne wir auch erklären würden, dass
weiterlesenEhrlich gesagt können wir uns nicht daran erinnern, ob es in der Ausstellung "Die Essenz der Dinge: Design und die Kunst der Reduktion" des Vitra Design Museums auch einen Bereich gibt, der der Ergonomie gewidmet ist. Falls ja, müssen die Kuratoren ihn auf jeden Fall um The Half des finnisch-koreanischen Designkollektivs Studio Sailing to Mars erweitern. Beim Entwerfen von The Half haben die Designer Musiker im Sinn gehabt. Ergebnis ist... nun, ein halber Stuhl. Proportional, nicht tatsächlich
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