Um ganz ehrlich zu sein, haben wir Ferdinand Kramer und seiner Arbeit, auch wenn uns der Name ein Begriff war, lange Zeit keine große Beachtung geschenkt. Das änderte sich allerdings im Jahr 2012, als der Frankfurter Hersteller e15 in Mailand eine Serie von Kramer Re-Editionen vorstellte, für die wir heute sehr dankbar sind. Der 1898 in Frankfurt geborene Ferdinand Kramer absolvierte einen Grundlagenkurs in Architektur in München, bevor er 1919 zum Bauhaus Weimar kam. Enttäuscht, weil eine
weiterlesenWir hätten es kommen sehen müssen: Nach der Übernahme durch Vitra 2013 hat Artek jetzt begonnen, mit führenden Designern aus dem Vitra Kader zusammenzuarbeiten. In Mailand stellte Artek einen neuen Stuhl von Konstantin Grcic und neue Farb- und Stoffmuster von Hella Jongerius für die Alvar Aalto Klassiker Sessel 400 und 401 sowie seinen Hocker 60 vor. Wir hoffen nur, dass sie es nicht übertreiben werden! In der Mailänder Pressemitteilung zeigte sich die Artek Geschäftsführerin Mirkku Kullberg
weiterlesenAls Teil des Rahmenprogramms zur Ausstellung "Konstantin Grcic - Panorama" veranstaltet das Vitra Design Museum am 17. April eine Gesprächsrunde mit dem Berliner Kollektiv Raumlabor. Das 1999 als lose Verbindung von Architekten und Künstlern gegründete Raumlabor hat sich während der letzten fünfzehn Jahre mit der Untersuchung von Problemen rund um die Stadterneuerung, mit interaktiver Umwelt und mit den Grenzen zwischen öffentlichen und privaten Räumen beschäftigt. Für den Vitra Design Museum
weiterlesenUmgeben von 150 Jahren Thonet Möbelgeschichte steht Peter Thonet, der x-te Enkel von Unternehmensgründer Michael Thonet und bis zu seiner Pensionierung kürzlich CEO von Thonet, im Leipziger Grassi Museum für Angewandte Kunst und wirkt sichtlich zufrieden, als er in Bezug auf die Ausstellung "Sitzen – Liegen – Schaukeln. Möbel von Thonet" sagte: "Es macht einen stolz, wenn man auf eine Sammlung von Objekten zurückblicken kann, die nicht nur wichtig für das Unternehmen ist, sondern mitunter auch
weiterlesen1949 präsentierte Hans J. Wegner seinen JH501 "Round Chair" für Johannes Hansen auf der Kopenhagener "Carpenters Guild"-Ausstellung. Häufig als "Der Stuhl" bezeichnet, galt der JH501 mit seiner einfachen, aber expressiven Formensprache für viele als das perfekte Stuhldesign. Er war die erste Arbeit, mit der Hans J. Wegner erstmals ein Massenpublikum erreichte und in vielerlei Hinsicht auch die erste Arbeit, die den internationalen Ruf des dänischen Designs als hippes Mobiliar begründete. Unter
weiterlesenBis zum 27. April zeigt das Depot Basel die Ausstellung "Okolo Offline". Dokumentiert werden dort die ersten fünf Jahre des Prager Designkollektivs Okolo aka Jakub Štěch, Adam Štěch, Jan Kloss und Matěj Činčera. Dazu werden in der Ausstellung 25 Posts aus dem Okolo Blog www.okoloweb.cz als Installation präsentiert. Von Moebius für Hermés über die "Anatomy of ČZ" bis hin zu Linealen und Zeichendreiecken, Meiss Skibrillen und "Recent Japanese Inspirations" - die digitale Welt wird in Objekten,
weiterlesenIm Jahr 1982 erwarb der dänische Möbelhersteller Fritz Hansen die Rechte an sämtlichen Arbeiten des Designers Poul Kjærholm. 2003 wurden die Rechte an einzelnen Objekten, überwiegend der Tische, von Fritz Hansen wieder abgetreten. Im Januar 2014 schließlich hat Fritz Hansen besagte Rechte von Poul Kjærholms Sohn, Thomas Kjærholm, erneut erworben. Dieser hatte die Rechte in der Zwischenzeit nicht nur verwaltet, sondern auch eine Firma gegründet, die die "ausrangierten" Stücke produzierte und
weiterlesenWährend die Designer, um die es an dieser Stelle normalerweise geht, im Allgemeinen entweder als Architekt oder Tischler ausgebildet wurden, war Jean Prouvé gelernter Schmied. Oder genauer gesagt, ein ferronniers d'art, ein Kunstschmied. Diese Ausbildung verhalf ihm zu einem besonderen Blick auf die Herausforderungen der Zeit, auf die damaligen ästhetischen Standards und die Entscheidung zwischen industriellen und künstlerischen Herstellungsverfahren und schließlich zu einer einzigartigen
weiterlesen"Vielleicht sind es gerade die einfachsten Aufgaben, die unbelastet von einem komplexen Gemenge funktionaler, technischer oder wirtschaftlicher Bedingungen architektonische Aussagen von besonderer Prägnanz erst ermöglichen." So sinnierte die sächsische Niederlassung des Bundes Deutscher Architekten, BDA, als sie beim BDA-Preis Sachsen 2013 den Stuttgarter Reichel Schlaier Architekten eine "Besondere Anerkennung" für ihr Projekt "Garage in Holzstapelbauweise" verlieh. Entworfen für einen
weiterlesen"Okay, gibt es in diesem Jahr in Mailand IRGENDETWAS von Interesse zu sehen?", fragte der Dezeen-Gründer und -Chefredakteur Marcus Fairs kürzlich in dem Tweet, "Meinem Posteingang zufolge ist die Antwort wohl eher Nein." Wie Marcus Fairs allerdings wissen wird, sollte man sowieso nicht auf seinen Posteingang hören, was wiederum leichter gesagt als getan ist. Ein wenig ist es nämlich mit der Mailänder Möbelmesse wie mit dem Leben: Die erfreulichsten Entdeckungen macht man stets auf Umwegen und
weiterlesenDer am 2. April 1914 geborene Hans Jørgensen Wegner ist ohne Frage einer der wichtigsten Designer der sogenannten dänischen Moderne. Stücke wie der Peacock Chair von 1947, der JH501 von 1949 und sein CH24 Wishbone Chair von 1949 - sein meist verkauftes Design - prägten das dänische Design der 1940er und 50er Jahre und damit die goldenen Jahrzehnte, die noch immer das öffentliche Bild der dänischen Designtradition bestimmen, zweifelsohne mit. Doch Hans Jørgensen Wegner ist genauso zweifelsfrei
weiterlesenApril 2014. Das bedeuetet wie jedes Jahr im April: Die Mailand-Hölle steht an. Angeblich soll das Fegefeuer ja unsere Seelen läutern und unsere Gedanken reinigen und so dafür sorgen, dass wir auf eine höhere Ebene gelangen. Bedenkt man aber, was für Höllenqualen wir schon in Mailand durchgemacht haben, müssen wir uns schwer versündigt haben. Sollten wir dieses Jahr wieder aus der Hölle von Mailand zurückkehren, hier sind die neuen Designausstellungen im April, die wir uns zur Erholung ansehen
weiterlesenAm 22. Februar wurde die dritte Ausgabe der Munich Creative Business Week offiziell eröffnet. Bei der Premiere 2012 haben wir uns noch gefragt, was München mit Kreativität zu tun haben könnte. Diese Voreingenommenheit ist allerdings ziemlich unfair und haben wir hinter uns gelassen. Wie auch Stuttgart hat München natürlich einiges an Kreativität zu bieten. Allerdings ist diese Kreativität um einiges selbstbewusster und nicht ganz so aufdringlich wie das ungestüme, junge Zeug in Berlin zum
weiterlesenAls im Nachkriegsdeutschland vorherrschende Designtheorie begründete die gute Form im Alleingang eine moderne, deutsche Designtradition, und war so auch dafür verantwortlich, was man gemeinhin unter deutschem Design versteht. Die gute Form lässt sich sehr verkürzt als eine Reduktion eines Objektes auf seine wesentlichsten Bestandteile verstehen. Es ging darum, "ein Produkt zu kreieren, das in Beziehung zu seiner Funktion und den technischen Voraussetzungen der Produktion entwickelt werden
weiterlesenSeit 2013 ist das Ungers Archiv für Architekturwissenschaften Köln ein Mitglied der Plattform "Iconic Houses". Diese Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, für die Architektur des 20. Jahrhunderts bedeutsame Wohnhäuser zu vernetzen und so nicht nur die Aufmerksamkeit auf das zeitgenössische Erbe der Architektur zu lenken, sondern auch den Erhalt und die innovative Nutzung dieses Erbes zu fördern. Getreu diesem Ziel haben die Kuratoren des Van Schijndelhuis in Utrecht im Jahr 2013 eine
weiterlesenAls Charlotte Perriand 1940 ihren Dienst beim japanischen Ministerium für Handel und Industrie antrat, um dort den aktuellen Stand der Produktion zu untersuchen und Vorschläge für die Zukunft zu machen, hatte sie einen Führer und Übersetzer namens Sori Yanagi. Ungefähr 15 Jahre später schuf Sori Yanagi einen der Archetypen des modernen japanischen Designs, der auch sofort auf Anerkennung stieß, den Butterfly Stool. Einige meinen in der Arbeit den Einfluss Charlotte Perriands bzw. den der
weiterlesenAls wir die IMM Cologne 2014 in unserer Vorschau als Eröffnung des europäischen Designzirkus bezeichneten, war uns ja nicht klar, dass dieser Zirkus auch mit einem Rummel ausgestattet sein würde. Leider konnte man auf dem Kettenkarussell, an dem die Sitzschalen des Pelle Stuhls befestigt waren, nicht wirklich eine Runde drehen. Das Karussell war Teil der Präsentation des "Featured Editions"-Programms 2014 und nur zum Anschauen gedacht. Das Konzept "Featured Editions" wurde vom Onlineportal
weiterlesenRevolutionen im Design sind eigentlich immer mit der Entdeckung eines neuen Materials verbunden. Die ältesten Beispiele dieses Phänomens findet man im Zusammenhang mit dem Bronzezeitalter und der Eisenzeit. 6000 Jahre nachdem die Menschen zum ersten Mal auf die Idee kamen, Zinn und Kupfer zu mischen, ist die Faszination für Metall und für die Arbeit mit Metall ungebrochen. Um die Vielfältigkeit und Lebensdauer des Metalls im Design zu zelebrieren, veröffentlichte der Frankfurter Verlag
weiterlesen"Farben haben einen wichtigen, positiven, psychologischen Effekt", erklärte Verner Panton die polychrome Natur der Ausstellung Visiona 2. Aber nicht nur psychologische Effekte - Farben können auch physiologische Effekte haben und können die Art, wie wir Objekte wahrnehmen und verstehen, beeinflussen. Die Entscheidung, das VitraHaus in Weil am Rhein anthrazit zu streichen, war z.B. nicht besonders beliebt bei den Ortsansässigen und den Stadtverordneten; doch laut den Architekten Herzog & de
weiterlesenWas wäre die IMM Cologne ohne die offizielle Krönung des A&W Designers des Jahres? Wir würden sagen, einen Tag kürzer und um eine Ausstellung ärmer. Nach Patricia Urquiola im Jahr 2012 und Ronan & Erwan Bouroullec 2013, ist 2014 Werner Aisslinger A&W Designer des Jahres. Und wie es eben Tradition ist, wird seine Arbeit derzeit im Kölner Kunstverein mit einer Ausstellung gewürdigt. Im Sommer 2013 zeigte der Berliner Ausstellungsort Haus am Waldsee eine Einzelausstellung Werner Aisslingers
weiterlesenAm Freitag, den 14. März, wird die blickfang Stuttgart zum 22. Mal für die Öffentlichkeit geöffnet. 1992 von "ein paar 'Dummköpfen" - ihre Worte, nicht unsere - in Stuttgart ins Leben gerufen, ist die blickfang über die Grenzen ihrer Heimatstadt hinausgewachsen und findet übers Jahr verteilt nun auch in Basel, Zürich, Kopenhagen, Wien, Hamburg und wie zuletzt in München statt. Die Blickfang Stuttgart bleibt jedoch eine besondere Veranstaltung. Neben dem üblichen ungewöhnlichen Mix von
weiterlesenSchon in unserem Post zur HfG Karlsruhe "Sommerloch"-Ausstellung 2013 schrieben wir: "Sowohl das Objekt 'Arbeitstitel' von Marlene Deken als auch das namenlose Objekt von Anne-Sophie Oberkrome aus der K.O. Möbelklasse haben noch eine Menge Entwicklung vor sich und laufen beide Gefahr am Ende nicht zu funktionieren. Beide aber präsentieren in ihrem Designansatz interessante Lösungen für eine schnelle und werkzeugfreie Regalkonstruktion." Das K.O. Möbelprojekt wurde von Stefan Diez geleitet und
weiterlesen"Es ist einfach zu beweisen, dass trotz aller Versuche der kulturellen Gemeinschaft in Westdeutschland das Gegenteil zu beweisen, auch im Bereich Industriedesign kein echter, definitiv neuer Impuls erwartet werden kann; die Grundlagen dafür fehlen und das Rad der Entwicklung ist zurückgedreht, der Fortschritt ist angehalten und das unabhängig davon, ob Deutschland - und die Zukunft generell - dabei gefährdet ist... Wir, die Künstler der Deutschen Demokratischen Republik, sind der Meinung, dass
weiterlesenWir würden sagen, es gibt drei Sätze, die die moderne Architektur und das moderne Design vor allem geprägt haben: "Ornament ist ein Verbrechen", "Weniger ist mehr" und "Form folgt Funktion". Der erste stammt aus einem Text des österreichischen Architekten Alfred Loos von 1908, "Ornament und Verbrechen". Der zweite wird meistens mit Ludwig Mies van der Rohe in Verbindung gebracht, obwohl seine Ursprünge viel, viel älter sind. Und der letzte kann in einem Essay des amerikanischen Architekten
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